Burlington – "Blue" zu sein und den Blues zu haben gilt im Englischen als Ausdruck für melancholische bis depressive Stimmung. Und wie es scheint, korreliert eine depressive Episode allem Anschein nach mit einer Vorliebe für dunkle Farben und nicht zuletzt: die Farbe Blau. Das behauptet jedenfalls eine im Fachblatt "EPJ Data Science" veröffentlichte Studie von Chris Danford (University of Vermont) und Kollegen.

Vor allem aber hat das Team um Vermont einen Algorithmus entwickelt, mit dem es fast 44.000 Fotos von 166 freiwilligen Personen auf Instagram analysierte. Rund die Hälfte der Probanden war die vergangenen drei Jahre wegen Depression in klinischer Behandlung. Die Fotos wurden vor allem nach ihrer Helligkeit, Farbe und nach Schatten untersucht, und diese Indikatoren erwiesen sich als gute Hinweisgeber auf mögliche Depressionen.

Aufschlussreiche Bildvergleiche: Das rechte Foto stammt mit sehr viel höherer Wahrscheinlichkeit von einer depressiven Person als das linke.
Foto: Chris Danforth

Der Algorithmus hatte eine mit 70 Prozent Treffsicherheit größere Erkennungsrate von seelischen Verstimmungen als Hausärzte, die es nur auf eine Erfolgsrate von 42 Prozent bringen. Zum Teil ließen sich mit dem Algorithmus depressive Episoden sogar besonders früh diagnostizieren. (tasch, 8.8.2017)