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Schlangen vor einem Wahllokal im Stadtteil Kibera in Nairobi.

Foto: AP Photo/Khalil Senosi

Nairobi – Was für eine Demokratie gewöhnlich ein gutes Zeichen ist, macht in Kenia vielen Sorge: Weil Meinungsumfragen im Vorfeld der am Dienstag stattfindenden Wahlen ein knappes Rennen zwischen Amtsinhaber Uhuru Kenyatta und seinem Herausforderer Raila Odinga vorausgesagt hatten, ging vor dem Votum die Sorge vor Gewalt um. Viele Familien deckten sich am Montag noch mit Vorräten an Lebensmitteln und mit medizinischer Hilfe ein, um notfalls gerüstet zu sein.

Es ist vor allem die Erinnerung an das Jahr 2007, die viele traumatisiert hat. Nach einem knappen Wahlergebnis kam es damals zu Unruhen zwischen Anhängern des Wahlsiegers Mwai Kibaki und Odinga, der damals schon der Herausforderer war. Bei den Unruhen, die die ethnischen Gräben in der kenianischen Gesellschaft neu aufrissen, gab es nach Schätzungen mehr als 1.000 Tote. Die Wahlen im Jahr 2013 gewann dann Kenyatta, gegen den ebenso wie gegen seinen Vizepräsidenten William Ruto im Zusammenhang mit der Gewalt ermittelt wurde.

Tränengas-Einsatz

Die Wahl am Dienstag begann weitgehend friedlich, vor einem Wahllokal am Rande Nairobis setzte die Polizei am Dienstag Tränengas ein, um eine ungeduldig wartende Menschenmenge auseinanderzutreiben. Ansonsten aber lagen keine Berichte über größere Zwischenfälle vor.

Sollte es erneut zu Gewalt kommen, droht Kenia ein Rückfall: Das Land hatte sich in den vergangenen Jahren sowohl demokratisch als auch – vor allem – wirtschaftlich gut entwickelt. (mesc, 8.8.2017)