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Roger Federer: "Ich wollte lieber die Form nützen und mehr Matches spielen statt noch mehr zu trainieren."

Foto: Reuters/Bolte

Montreal – Roger Federer hat sich kurz vor seinem 36. Geburtstag am Dienstag zu seinen Ambitionen, doch auch beim Masters-1000-Turnier in Montreal zu spielen, geäußert. Der Schweizer Superstar, der in diesem Jahr mit den Major-Titeln in Melbourne und Wimbledon ein märchenhaftes Comeback gefeiert hat, weiß um seine Chance, wieder zur Nummer eins der Welt zu werde.

Die Entscheidung Federers, nicht erst in einer Woche in Cincinnati auf die Tour zurückkehren, hat manche überrascht. Auch weil der Basler eher für langfristige Planung bekannt ist. "Ich habe mich vor sechs Tagen zur Teilnahme entschieden", erklärte Federer am Sonntagnachmittag in Montreal. "Als ich nach den Ferien wieder mit dem Training begonnen habe, habe ich mich physisch und spielerisch in Form gefühlt", erklärte er.

Training habe er im vergangenen Jahr genug absolviert. "Da wollte ich lieber die Form nützen und mehr Matches spielen statt noch mehr zu trainieren." Damals hatte er nach Wimbledon seine Saison abbrechen müssen, wie nun Stan Wawrinka und Novak Djokovic, um sein operiertes Knie richtig gesund werden zu lassen und sich dann optimal auf die neue Saison vorzubereiten.

Nadal kann Murray ablösen

Nach dem tollen Comeback wird Federer nun sogar wieder befragt, ob ihm die nochmalige Erklimmung des Tennis-Throns oder ein dritter Major-Titel bei den US Open mehr bedeuten würde. "Es ist unmöglich, da zu wählen." Anderseits: "Mit 36 Jahren die Nummer 1 zu sein, wäre schon sehr speziell. Und ich habe ja schon zwei Grand Slams gewonnen. Vielleicht also lieber die Nummer 1." Zum Schluss kommt dann aber doch: "Ich weiß es nicht."

Die besseren Karten hat aktuell aber ohnehin Rafael Nadal, der schon bei einem Montreal-Halbfinale den pausierenden Andy Murray (Hüftprobleme) als Nummer eins ablösen könnte. "Der Fokus wird also diese Woche mehr bei Rafa liegen. Aber die Nummer 1 scheint für mich nicht so weit weg", sagte Federer. Montreal, das ja jährlich mit Toronto als Schauplatz wechselt, war zuletzt 2011 auf Federers Turnierplan und: dem Schweizer fehlt ein Triumph in Montreal auf seiner Erfolgslandkarte noch. Federer ist vor Nadal und Dominic Thiem topgesetzt. (APA; 8.8.2017)