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Sadiq Khan kritisiert Youtube.

Foto: REUTERS/Matthew Childs

Sadiq Khan übt scharfe Kritik an Youtube. Der Bürgermeister von London wirft dem Videoportal vor, vier Videos mit gewaltverherrlichenden und drohenden Inhalten nicht zu löschen, berichtet der "Guardian". Darin sind Szenen zu sehen, die Tötungsmethoden von Gangs zeigen und rivalisierende Gruppen bedrohen sollen. Getarnt sind sie als Rap-Videos. "Buzzfeed" hat einzelne Screenshots daraus veröffentlicht.

Von Polizei gemeldet

Obwohl die Polizei die Videos gemeldet und Youtube mit "detailliertem Kontext" dazu versorgt habe, seien die Videos nicht entfernt worden. Demnach sollen die fraglichen Clips nicht gegen Youtubes Richtlinien verstoßen. In den Community-Richtlinien heißt es: "Auf YouTube dürfen keine gewalttätigen oder blutigen Inhalte hochgeladen bzw. veröffentlicht werden, die vorrangig in schockierender, respektloser oder effekthascherischer Art und Weise gestaltet sind." Verboten sind zudem "bedrängendes Verhalten, Stalking, Drohungen, Belästigung, Einschüchterung, Eingriffe in die Privatsphäre, Offenlegung personenbezogener Daten anderer Menschen oder Aufstachelung zur Gewalt".

Die Videos wurden bereits im Dezember gemeldet, sind jedoch noch immer abrufbar und wurden bislang über 356.000 Mal angesehen. Khan befürchtet, dass die Inhalte zu weiteren Gewalttaten führen könnten. Die Vorgaben und Vorgehensweisen sozialer Medien gegen solche Inhalte würden nicht weit genug gehen.

Youtube arbeitet mit Polizei zusammen

Ein Sprecher von Youtube sagte zum "Guardian", dass man gewaltverherrlichende Videos verbiete. Man habe Mitarbeiter, die verschiedene Sprachen sprechen und in mehreren Ländern und Zeittzonen arbeiten, um gemeldete Inhalte zu prüfen. Zudem arbeite man mit Organisationen wie der Polizei zusammen, um den lokalen Kontext von Inhalten zu verstehen. Etwa wann "künstlerischer Ausdruck in echte Bedrohungen" ausartet. (red, 8.8.2017)