Bagdad – Wegen eines Massakers an Armeerekruten hat ein irakisches Gericht 27 Menschen zum Tode verurteilt. Grundlage für das Urteil seien die Anti-Terror-Gesetze des Landes, teilte ein Gerichtssprecher am Dienstag mit. Bei dem Massaker, das die Terrormiliz Islamischer Staat im Sommer 2014 auf der Militärbasis Camp Speicher bei Tikrit begangenen hatte, starben hunderte Menschen.

Die Islamisten hatten damals behauptet, rund 1700 schiitische Soldaten getötet zu haben, die sich den sunnitischen Dschihadisten ergeben hatten. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch schätzte die Zahl der Getöteten auf bis zu 770.

Im vergangenen Jahr waren bereits 36 Verurteilte wegen der Tat gehängt worden. Das Massaker löste im Irak scharfe Kritik an der Regierung und der Armee aus. Angehörige der Opfer hatten 2014 das Parlament in Bagdad gestürmt und gefordert, die verantwortlichen Offiziere zur Rechenschaft zu ziehen. Einige ranghohe Soldaten sollen vor dem IS geflohen sein und die unbewaffneten Rekruten zurückgelassen haben. (APA, 8.8.2017)