Lemmysuchus wurde fast sechs Meter lang und zählte während des Jura zu den größten Räubern an den Küsten des späteren Großbritannien.
Illustr.: Mark Witton/Trustees of the Natural History Museum

London – Fast zwei Jahre nach seinem Tod kommt die britische Heavy-Metal-Ikone Lemmy Kilmister zu unverhofften Ehren: Eine Gruppe von Wissenschaftern des Londoner Naturhistorischen Museums (NHM) verlieh einem prähistorischen Krokodil aus seinem Bestand den Namen Lemmysuchus, also Lemmys Krokodil.

Wie das Museum am Mittwoch mitteilte, brauchte das Fossil im Zuge neuer Forschungsergebnisse einen neuen Namen – Kuratorin Lorna Steel sei dann auf die Idee gekommen, es nach ihrem Idol, dem Gründer und Frontmann der Band Motörhead, zu benennen.

Falsch klassifiziert

Das Fossil war Anfang des 20. Jahrhunderts in der Nähe der ostenglischen Stadt Peterborough entdeckt worden. Bei einer wissenschaftlichen Überprüfung stellte die Paläontologin Michela Johnson von der University of Edinburgh nun aber fest, dass das Reptil nicht richtig klassifiziert worden war.

Lemmysuchus lebte vor 200 bis 125 Millionen Jahren im Jura-Zeitalter, war 5,80 Meter lang, hatte eher stumpfe Zähne und einen mehr als einen Meter langen Schädel. Es gehörte zu den größten Räubern der damaligen Küstentiere. Mit heutigen Salzwasser-Krokodilen ist Lemmysuchus nur entfernt verwandt.

"Fiese" Meereskreatur

Kuratorin Steel freute sich, dass ihr Namensvorschlag Zustimmung fand. Ihr gefalle die Vorstellung, dass der Musiker seinem Lemmysuchus zugeprostet hätte, "einem der fiesesten Meereskreaturen, das jemals die Erde bevölkerte", erklärte sie.

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Ian Fraser "Lemmy" Kilmister hätte seinem prähistorischen Namensvetter wohl zugeprostet, meint Kuratorin Lorna Steel.
Foto: APA/EPA/SALVATORE DI NOLFI

Lemmy Kilmister starb im Dezember 2015 im Alter von 70 Jahren an Krebs. Der bekennende Trinker und Frauenheld gilt als Pionier der Heavy-Metal-Musik, sah sich jedoch selbst eher als Rock'n'Roller. (APA, red, 9.8.2017)