Minimalschweizer

Seit Menschengedenken verlieren wir entweder den Zahnstocher oder die Pinzette, die im Schweizermesser viel zu lose stecken. Wer einfachere Modelle wie das Excelsior nutzt, kann bloß auf zwei solide Klingen zurückgreifen – aber diese nur schlecht greifen, weil der Korpus zu dünn ist. Im Salami-Test guter Durchschnitt, das kleine Messer ist praktisch fürs Entfernen der Wursthaut.

Victorinox Excelsior, inkl. Plastiktasche, www.victorinox.com, 18,10 Euro

4 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Bauernskalpell

Im Jahr 1890 stellte Joseph Opinel seine ersten Messer für Bauern in Savoyen her – bis heute wirkt das Design des Modells No. 08 durchdacht. Die schwere, durch einen Sicherheitsring fixierbare Klinge gleitet nachgerade durch harte Wurst, der Holzgriff ist ein Handschmeichler. Der verwendete Kohlenstoffstahl ist ideal zum Nachschleifen – aber halt nicht rostfrei.

Opinel No. 08, Kohlenstoffstahl, z. B. bei www.knivesandtools.at, 11,60 Euro

6 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Küchenprofi

Das friulanische Traditionshaus Due Cigni stellt Küchenmesser für Profis her – darunter ein paar Modelle zum Klappen. Der unbehandelte, händisch genietete Holzgriff fühlt sich nicht nur wertig an, er liegt auch wunderbar in der Hand. Die schwergängige Klinge ist messerscharf und lässt sich gut nachschleifen, allerdings könnte sie etwas schwerer sein, damit man leichter schneidet.

Due Cigni Maniago 301/16, z. B. bei www.solinger-stahlwaren.at, 22,- Euro

5 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Traditionsfeitl

Das Trattenbacher Zauckerl ist ein österreichisches Taschenmesser mit jahrhundertealter Tradition. Als deutlich günstigstes in diesem Sample erfüllt es zwar seine Aufgabe als Salamitrenner – ganz ohne Muskelschmalz geht's aber nicht. Optischer und funktionaler Wermutstropfen: Der Feitl wirkt nie ganz ausgeklappt und sitzt nach mehrfacher Benutzung schon recht locker.

Taschenfeitl Nr. 45, etwa bei Lackstätter, Wollzeile 18, 1010 Wien, 5,- Euro

3 von 6 Punkten

(Sascha Aumüller, RONDO, 11.8.2017)

Foto: Lukas Friesenbichler