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Hannover – Etwa jeder zweite Mensch weltweit trägt das Bakterium Helicobacter pylori im Magen. Es gilt als Hauptverursacher chronischer Magenschleimhautentzündung (Gastritis), die auch zu Magengeschwüren oder Magenkrebs führen kann. Wissenschafter der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben nun einen der wichtigsten Mechanismen entdeckt, mit dem das Bakterium das schafft: Es schleust mit Hilfe einer spezifischen bakteriellen Injektionsspritze Teile seiner Hülle in die Zellen der Magenschleimhaut ein.

Diese treffen dort auf bestimmte Proteine, die Signale zur Entzündung an den Zellkern weiterleiten. Die Forscher konnten mit Hilfe der Genschere CRISPR-Cas9 auch eines der Proteine identifizieren, das die Signale zur Entzündung an den Zellkern weiterleitet. Es handelt sich um das sogenannte Adaptorprotein TIFA. "Diese Erkenntnisse werden helfen, neue Therapieansätze gegen die chronische Magenschleimhautentzündung und vor allem gegen den daraus möglicherweise entstehenden Magenkrebs zu finden", sagt Studienleiterin Christine Josenhans. Bisher werden Helicobacter pylori-Infektionen hauptsächlich mit Antibiotika therapiert. (red, 10.8.2017)