Foto: No Man's Sky | Hello Games
Bild: No Man's Sky
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"No Man’s Sky" war das vielleicht am stärksten gehypte Indie-Spiel der letzten Jahre – wenn nicht aller Zeiten. Die Messlatte wurde durch PR-Versprechen von Entwickler Hello Games so hochgelegt, dass sich ein fanatischer Kult rund um das Space-Survival-Game bildete. Ebenso fantastisch wie die Erwartungen war auch der unvermeidbare Fall des Indie-Titels: Versprechen wurden nicht gehalten und dem Spiel mangelte es trotz unendlich großer Welt an Inhalten. Ein Jahr später sind bereits zwei große Content-Updates erschienen, doch mit dem Release von "Atlas Rises" kann das Spiel am Ende vielleicht doch die Spielerfahrung bieten, die sich Fans erhofft hatten.

"Atlas Rises" Update

"No Man’s Sky" erhält mit "Atlas Rises" das dritte umfangreiche Update und Fans können sich erneut auf zahlreiche Features freuen – unter anderem wird der erste Schritt in Richtung Multiplayer gemacht. Eine komplett neue und überarbeitete Story, Schnellreise-Portale, prozedurales Missions-System und eine Vielzahl anderer Features kommen ebenfalls mit dem Update.

Trailer zum Update "Atlas Rises"
HelloGamesTube
  • Story

Das vielleicht größte Feature in "Atlas Rises" ist die überarbeitete Hauptmission. Die Geschichte von "No Man’s Sky" wurde um über 30 Stunden erweitert, während die Lore aufs Doppelte gewachsen ist. Somit können Spieler nach langer Zeit wieder ins Abenteuer eintauchen und versuchen, die Geheimnisse hinter den neuen Locations sowie einer interdimensionalen Rasse aufzudecken. Dabei wurden noch nie dagewesene und exotische Planeten ins Space-Adventure implementiert, die allerdings in rarer Menge zu aufzufinden sind.

  • Tools

Kreative Köpfe können sich auf ein innovatives Multi-Funktionswerkzeug in Form einer Laserpistole freuen: Mit dem neuen Tool kann die Umgebung beliebig verformt, erweitert und reduziert werden. Damit lassen sich gigantische, abstrakte Skulpturen erstellen. Die Funktion dient aber auch dazu, beim Basenbau Platz zu schaffen oder Pfade hinzuzufügen. Dabei haben die Spieler alle Freiheiten bei der Wahl des Materials, der Form oder Größe. Das Werkzeug kann überall auf jedem Planeten eingesetzt werden.

  • Missions-System

Obwohl "Atlas Rises" bereits mit einer völlig überarbeiteten Story daherkommt, gibt es auch Änderungen im Quest-System: Ein neuer Missions-Agent in Raumstationen kann aufgesucht werden, um einzigartige neue Aufträge zu erhalten, die bei Erfüllung für besondere Belohnungen sorgen. Es werden laufend Aufgaben hinzugefügt, die vom Spiel generiert werden und verschiedene Herausforderungen darstellen. Neue NPC-Fraktionen wurden ebenfalls eingeführt. Wenn das Ansehen innerhalb einer Fraktion steigt, werden rentablere Missionen freigeschaltet.

  • Handel

Der Handels-Aspekt des Spiels wurde zudem optimiert, um mehr Tiefe in die intergalaktische Wirtschaft zu bringen. Sternensysteme sind nun in Klassen unterteilt, basierend auf ihre wirtschaftlichen Stärken und Schwächen. Neue Handelsgüter sind im Update enthalten, Spieler auf Angebot und Nachfrage intelligent reagieren können: Es lohnt sich also, eine bestimmte Ressource in einer Galaxie billig zu erwerben und zu horten, um diese dann in einem anderen Sternensystem teurer weiterzuverkaufen.

Gesammelte Materialien können in einem Crafting-System kombiniert werden, um ein wertvolleres Endprodukt zu erzeugen. Ein Gas-Ernte-Gerät sorgt dafür, dass kostbare Elemente aus der Atmosphäre eines Planeten extrahiert werden, die dann beim Crafting wiederverwendet werden können. Besonders wertvolle Gegenstände können auf dem Galaktischen Marktplatz verkauft werden.

  • Portale

Hello Games baut ein weiteres, großes Feature ins Spiel ein: Portale können von nun an dafür genutzt werden, um sich auf bereits besuchte Planeten, zu Außenposten von anderen Spielern oder in komplett neue Welten zu teleportieren. Die Sprache der mysteriösen Portale wird über Runen weitergegeben, die auf der Reise durch die Spielwelt freigeschaltet werden können.

  • Weltraumschlachten

Eine Reihe an Verbesserungen bei Weltraumschlachten wurde in "Atlas Rises" eingeführt, die dafür sorgt, dass die KI-Feinde intelligenter agieren. Außerdem sind die Schiffe nun einfacher zu manövrieren, was beim Kampf enorm hilfreich sein kann. Ein neues HUD soll die Spielerfahrung in Dog-Fights immersiver machen. Auch Low-Flight-Schlachten in der Planetenatmosphäre sind möglich, wobei die Kollisionsgefahr hier weitaus höher ist.

  • Multiplayer-Ansatz

Mit "Joint Exploration" macht der Entwickler den ersten großen Schritt in Richtung Multiplayer-Erlebnis. Dadurch können bis zu 16 Spieler an einem Ort in Form von schwebenden Lichtkugeln die Gegend erkunden. Gleichzeitig können diese über einen Voice-Chat miteinander kommunizieren. Die Interaktion ist bisher sehr begrenzt, doch laut Hello Games ist dies ein wichtiger Punkt auf dem Weg zum synchronen Coop-Gameplay, das sie für "No Man’s Sky" nach wie vor planen. Via Portale können Spieler außerdem zu Planeten schnellreisen, um sich mit Freunden zu treffen.

  • Sonstige Features

Weitere Inhalte aus dem "Atlas Rises"-Update sind beispielsweise abgestürzte Frachter, aus denen Ressourcen gewonnen werden können, oder Optimierungen der Grafik und dem User Interface. Auch neue Schiffe sind in der Aktualisierung enthalten. Zudem können PS4-Nutzer das Sichtfeld anpassen. Beim Landen auf einem Planeten wird der Spieler nicht automatisch aus dem Cockpit geworfen, sondern kann sich Zeit lassen und die Umgebung beobachten.

Was bisher geschah

Bereits in den Monaten zuvor hatte Hello Games damit begonnen, enttäuschte Fans mit Nachschub zu vertrösten. Im vergangenen November erschien das "Foundation"-Update. Dieses enthielt drei verschiedene Möglichkeiten, das Spiel anzugehen: Der Normal-Mode war bereits implementiert, während der Creative-Mode und Survival-Mode, ähnlich wie bei Minecraft, für Freiheit sowie Überlebenskampf sorgen sollten. Ein weiteres Feature, worauf sich Fans gefreut hatten, ist das Bauen von Basen. Spieler konnten von nun an in Sims-Manier komplett modular und individuell eine Basis aufbauen, während man mit der neuen Farming-Funktion allerlei Pflanzen sprießen lassen konnte. Mit Frachtschiffen war der Transport von gewonnenen Ressourcen wesentlich einfacher und neue Materialien erweiterten die Spielewelt. Mit verbessertem User Interface sowie neue Grafikoptionen machte der Entwickler mit dem "Foundation Update" einen Schritt in die richtige Richtung.

"Path Finder" Update

Im März 2017 folgte dann das ebenso enorme "Path Finder" Update. Mit hochauflösende Texturen, einem HDR-Modus sowie Grafikoptimierungen wollten die Entwickler "No Man’s Sky" visuell aufpolieren. Via Base-Sharing konnten die eigenen Außenposten mit anderen Spielern geteilt werden, was über den Steam Workshop einfacher von statten gehen sollte. Ein Feature, worauf Fans bereits länger gewartet haben, war die Möglichkeit, mehrere Luftschiffe zu besitzen. Dieser Wunsch wurde im März-Update erfüllt: In einem Hangar konnten Spieler ab sofort Flugschiffe erwerben und aufbewahren. Neue Typen und Klassen sollten die Spaceships vielfältiger gestalten. Der Playstation Pro Support erlaubte im neuen Update 4K-Auflösung auf Sonys Konsole. Außerdem wurden Landvehikel namens Exocraft eingeführt, mit denen man die Planeten im Fahrzeug schneller erkunden kann. Spielern stand somit auch die Möglichkeit offen, mit den Gefährten ein Rennen zu veranstalten: Die gestoppte Zeit kann dann von anderen übertroffen werden.

Neue Shops und Händler sowie erweiterte Anpass-Optionen beim Basenbau sind ebenfalls implementiert worden. Eine Reihe von Waffen- und Werkzeug-Klassen soll Spieler auf bestimmte Fertigkeiten spezialisieren. Die Waffen verfügen nun über verschiedene Upgrades, die beim Abbau von Ressourcen und im Kampf nützlich sein sollen. Außerdem gibt es einen Permadeath- sowie Photo-Modus, die beide selbsterklärend sind. Das Menü und die allgemeine Spielerfahrung wurden aufgewertet und acht neue Soundscapes eingeführt.

Das war "No Man's Sky" noch vor einem Jahr...
WIRSPIELEN

Ein Jahr nach Veröffentlichung

Nach all den Verbesserungen und Features ist "No Man’s Sky" nun langsam tatsächlich das Spiel, das Spielern vor Jahren versprochen wurde. Die Entwickler haben auf die massive Kritik der Fans gehört und setzten sich nach dem enormen Verkaufserfolg zum Start nicht ab. Anstelle dessen arbeitete man weiter an der einstigen Vision und scheint den Traum von einem Weltraumabenteuer der endlosen Möglichkeiten nicht aufgegeben zu haben. Man darf nach aller Schelte also durchaus zuversichtlich in die Zukunft schauen. (ke, 12.8.2017)