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Trauriger Schwan sucht Partner fürs Leben (Symbolschwan).

Foto: REUTERS/Daniel Munoz

Coburg – Ein trauernder Trauerschwan aus Bayern soll nach dem Tod seines Partners wieder einen Artgenossen zur Seite bekommen – eine Kontaktanzeige soll dabei helfen. Das Tier mit schwarzem Gefieder lebt im Park von Schloss Rosenau bei Coburg. Sein bisheriger Begleiter dürfte von einem Fuchs gefressen worden sein.

Das Geschlecht sei egal, älter als drei Jahre sollte der Schwan bestenfalls sein, hieß es in der Annonce der Bayerischen Schlösserverwaltung. Der Vogel werde sogar an Ort und Stelle abgeholt. Schuld an der Misere war wohl ein Fuchs: Im Mai hatte ein Gärtner Knochen und Federn im Gebüsch gefunden, wie die Schlösserverwaltung am Donnerstag mitteilte. Es handelte sich offensichtlich um den bisherigen Begleiter des Schwans.

Bedeutung für Gegend

Einen zweiten Schwan sucht der Leiter der Gartenabteilung, Steffen Schubert, nicht nur allein deshalb, um dem Tier die Einsamkeit zu ersparen. Es gibt auch historische Gründe: Schwäne hätten eine besondere Bedeutung in der Geschichte von Rosenau. Die britische Queen Victoria soll schwarze Schwäne zum Zeichen der Trauer nach dem Tod ihres Ehemanns Albert in den Schlosspark gebracht haben. Der Coburger Prinz war in dem Schloss 1819 geboren worden.

Dem neuen Schwan werde es im Park an nichts fehlen, warb die Schlösserverwaltung: Der See sei rund zwei Hektar groß, zur Verfügung stünde auch ein eigens nach historischem Vorbild gebautes Schwanenhäuschen. Im Winter warte ein eigenes Winterquartier mit Wasserzugang. "Wir hoffen, unser Schwan muss nicht allzu lange allein bleiben", sagte eine Sprecherin der Schlösserverwaltung in München.

Trauerschwan macht Schlagzeilen

Bereits 2006 hatte ein Trauerschwan namens Petra in Deutschland sowie international Schlagzeilen gemacht: Das Tier hatte sich in ein Tretboot verliebt. Drei Jahre lang hatte die aus Australien stammende Vogeldame auf dem Aasee in Münster gelebt und war einem Boot in Form eines weißen Kunststoff-Schwans nicht von der Seite gewichen.

Ein Boot als Partnerersatz sei in Coburg jedoch keine Alternative, sagte die Sprecherin: "Nein, wir wollen kein Tretboot anschaffen." Man sei zuversichtlich, bald einen Artgenossen zu finden. (APA, 10.8.2017)