Geht dann irgendwie seinen Weg: Ousmane Dembélé.

APA/AFP/PATRIK STOLLARZ

Dortmund/Barcelona – Der Transfer von Super-Talent Ousmane Dembélé von DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund zum FC Barcelona ist zunächst geplatzt. Der börsennotierte BVB gab am Donnerstagnachmittag per Ad-hoc-Mitteilung bekannt, dass der Klub keine Einigung mit den Katalanen über einen Wechsel erzielt und das Angebot abgelehnt habe.

"In diesem Gespräch haben die Vertreter des FC Barcelona ein Angebot unterbreitet, welches nicht dem außerordentlichen fußballerischen und sonstigen Stellenwert des Spielers und auch nicht der derzeitigen wirtschaftlichen Marktsituation des europäischen Transfermarktes entsprach", schrieb der BVB. Die Ablösesumme für Dembélé soll zwischen 120 und 150 Millionen Euro liegen.

Ein neues Angebot von Barca liege derzeit nicht vor, ließen die Dortmunder verlauten, deshalb sei "mit einem Transfer des Spielers zum FC Barcelona nicht zu rechnen und dieser aktuell nicht überwiegend wahrscheinlich".

Training geschwänzt

Zuvor hatte es rund um den Borsigplatz geheißen: Wo ist Dembélé? Dortmunds Sturmjuwel war ganz offensichtlich verschollen und fehlte 48 Stunden vor dem DFB-Pokalspiel beim 1. FC Rielasingen-Arlen beim Training. Dortmund hat Dembélé daraufhin vorläufig suspendiert. Der 20-Jährige habe sich "offenbar bewusst zu diesem Schritt entschieden", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc.

"Wir haben den Spieler in Absprache mit dem Trainer zunächst bis nach dem Pokalspiel am Wochenende vom Trainings- und Spiel-Betrieb suspendiert", sagte Zorc. Dembélé halte sich indes "entgegen anderslautender Berichte in Dortmund auf", so Zorc weiter. Zunächst hatte es Spekulationen gegeben, der Franzose sei bereits auf dem Weg nach Spanien.

Dembélé hatte mit seinem Fehlen am Mittag für reichlich Verwirrung beim BVB gesorgt. "Wir haben versucht, ihn zu erreichen und hoffen, dass nichts Schlimmes passiert ist", sagte Trainer Peter Bosz zunächst. Der Niederländer wollte sich nicht an Spekulationen beteiligen, ob Dembélés Abwesenheit mit dem Werben der Katalanen zusammenhing. Personalie Dembélé bleibt so oder so verworren.

Schmerzgrenze und Spekulationen

Angeblich liegt die Schmerzgrenze der Schwarz-Gelben für einen Transfer des Franzosen bei mindestens 120 Millionen Euro. Davon müssten allerdings 30 Millionen Euro an Dembélés letzten Klub, Stade Rennes, abgegeben werden. Somit könnte die Ablöseforderung des BVB sogar noch höher liegen, der kicker spekuliert mit 150 Millionen Euro Ablöse.

In den letzten Tagen hatte sich der Transferpoker um Dembélé immer weiter zugespitzt. Barcelona sucht einen Ersatz für den brasilianischen Superstar Neymar, der für 222 Millionen Euro Ablöse zu Paris St. Germain gewechselt war. Für zusätzliche Verwirrung sorgte der britische Guardian, der berichtete, der Franzose sei nach Paris gereist...

Youngster Dembélé war in der vergangenen Saison zum Volltreffer bei den Borussen avanciert. Der pfeilschnelle Offensivspieler wurde zum Publikumsliebling im Signal Iduna Park und war Wegbereiter zahlreicher Dortmunder Treffer. 10 Tore und 21 Vorlagen in der ersten Pflichtspielsaison in Deutschland waren eine Ansage und eine Empfehlung für noch höhere Aufgaben. (sid, red, 10.8.2017)