2016 präsentierte BMW beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este diese Hommage an die R5.

Foto: BMW Motorrad

Derzeit sind nicht einmal die Hersteller selbst davor gefeit, Umbauten ihrer eigenen Ware schön zu finden.

Foto: BMW Motorrad

Es geht tatsächlich um Rückspiegel in dieser so benannten Kolumne. Und um Lenker. Und um Blinker. Denn nirgendwo verwirklicht sich der Mopedbastler lieber als beim Auswechseln dieser paar Anbauteile. Praktischerweise wissen das sowohl die Motorrad- als auch die Zubehörhersteller. Es ist kein Zufall: Kaum ein Serienmotorrad kommt mit formschönen Spiegeln daher. Weg damit! Neue drauf! Viel schöner! Kostet mehr? Egal!

Suppenschöpfer

Dasselbe Spiel dann mit den Blinkern. Die serienmäßigen Dinger sind allesamt so groß, dass sie bestenfalls als Suppenschöpfer taugen, nicht aber als moderne Fahrtrichtungsänderungsanzeigegeräte. Das Umbauen ist hier schon etwas kniffliger, da müssen oft Kabel abgeknipst und neu verlötet werden. Und dann leuchten alle Blinker auf einmal auf. Permanent. Oder sie blinken zu schnell. Oder zu langsam. Oder gar nicht. Dann ist wohl etwas mit dem Relais passiert, es ist dann entweder hin oder bloß das falsche – was fast egal ist. Ein neues muss her.

Individualisierung

Das Heikelste ist aber der Lenker. Eine einzige Sitz- und Lenkposition für Millionen potenzieller Fahrerinnen und Fahrer kann es gar nicht geben, sosehr man auch die Neigung des Lenkers mittels Klemmschrauben verändert. Breite, Höhe, Kröpfung ... jede und jeder will es etwas anders. Auch da ist eher die schier endlos große Auswahl eine Herausforderung und nicht der Tausch. Und wenn wir schon dabei sind, ändern wir auch die Lenkerendgewichte. Und die Bremsen könnte man auch nachschärfen ... Hört es denn nie auf? Ehrliche Antwort? Nein. (Gianluca Wallisch, 22.8.2017)