James Damore ist offensichtlich wütend. Er wurde von Google gefeuert, nachdem er einen Text über biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen verfasst hat, die Grund dafür seien, wieso es weniger Frauen in der IT und in Führungspositionen gebe. Gegen seine Entlassung hat er bereits rechtliche Schritte angekündigt. Auf Twitter klagt er, dafür entlassen worden zu sein, dass er "die Wahrheit" gesagt habe. Aber das reicht ihm nicht. Er bezeichnet seinen Ex-Arbeitgeber nun öffentlich als "Goolag" – eine Anspielung an die Arbeits- und Gefangenenlager der Sowjetunion.

Verändertes Google-Logo

Am Donnerstag veröffentlichte der ehemalige Google-Mitarbeiter ein neues Profilfoto auf Twitter. Darauf trägt er ein Shirt mit einer leicht geänderten Version des Konzernlogos. Statt Google ist darauf Goolag zu lesen. In den russischen Gulags starben Millionen Menschen – Damore hingegen hatte einen vermutlich sehr gut bezahlten Job in einem der angesehensten und größten IT-Konzerne der Welt. Google biete seinen Mitarbeitern "kostenloses Essen, Massagen und Fitnesskurse" und bezahle Entwicklern wie Damore typische Jahresgehälter von über 160.000 US-Dollar, schreibt "The Verge".

Ob Damores Entlassung die richtige Entscheidung war, ist umstritten. Beobachter meinen, dass ein offener Dialog besser gewesen wäre.

Indes tauchen nun immer mehr Vorwürfe auf, dass Google Frauen systematisch schlechter bezahlt. Über 60 von ihnen könnten nun eine Sammelklage einbringen. Keine akzeptablen Zustände in einem modernen Konzern, aber Lichtjahre davon entfernt mit einem Gulag verglichen werden zu können. (red, 11.8.2017)