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Nach einem Vortrag bei der Hacker-Konferenz wurden zwei Salesforce-Mitarbeiter entlassen. Sie hatten zuvor über ein internes Malware-Framework gesprochen.

Foto: Reuters/Marcus

Ein Vortrag bei der Hacker-Konferenz Def Con hat für zwei Salesforce-Mitarbeiter offenbar Konsequenzen. Sie wurden in dem Moment entlassen, als sie die Bühne verließen – die beiden Männer hatten zuvor ohne Genehmigung über interne Sicherheitstools referiert. Die Vortragenden waren führende Mitarbeiter des Red-Teams bei dem Unternehmen aus San Francisco. Salesforce entwickelt Cloud-Dienste für Firmen.

Vor Vortrag Entlassung angedroht

Das Unternehmen wollte die Entlassung nicht weiter kommentieren. Auch die beiden Sicherheitsforscher haben bisher keine Angaben gemacht. Laut ZDnet sollen allerdings mehrere Personen den Vorgang beobachtet haben. Die Beteiligten berichten davon, dass die beiden Männer vor dem Vortrag informiert wurden, dass sie im Falle der Präsentation ihren Job verlieren. Monate zuvor hatte die Führungsetage das Projekt noch bewilligt.

Modulares Malware-Framework

Bei dem Vortrag ging es um ein Sicherheitswerkzeug namens Meatpistol, das von Salesforce selbst entwickelt wurde. Meatpistol ist laut den Männern ein "modulares Malware-Framework", das eine Rekonfiguration und Überarbeitung von Malware vereinfachen soll. Es soll sehr ähnlich wie das bekannte Werkzeug Metasploit funktionieren.

Einer der Forscher kündigte an, dass Meatpistol Open-Source werden soll.

Werkzeug soll Open-Source werden

Meatpistol hätte eigentlich als Open-Source-Software erscheinen sollen. Kurz vor der Präsentation gab es dagegen aber Einwände. Die beiden Sicherheitsforscher wollen nun das Werkzeug trotz der Entlassung öffentlich machen. Allzu lange werden die beiden Experten wohl nicht arbeitslos sein. Auf der Hacker-Konferenz wurden den beiden Forschern bereits einige Jobangebote vorgelegt. (red, 11.08.2017)