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Sergej Lawrow und Wang Yi: Russland und Chinas Außenminister wollen helfen, die aktuelle Nordkorea-Krise zu entschärfen.

Foto: Reuters / Wang Zhao

Moskau – Russland und China haben nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow einen Plan zur Entschärfung der Nordkorea-Krise ausgearbeitet. Dieser sehe vor, dass Nordkorea auf weitere Raketentests verzichte und die USA und Südkorea ihre Großmanöver einstellten, sagte Lawrow am Freitag in Moskau.

Trump konkretisiert Drohungen an Nordkorea.
ORF

"Die Seite, die stärker und klüger" sei, sollte den ersten Schritt tun, sagte Lawrow. Davon könnten sich freilich beide angesprochen fühlen, gemünzt waren die Worte aber offenkundig auf US-Präsident Donald Trump, der wenige Stunden zuvor Nordkorea erneut mit Krieg gedroht hatte.

Sehr beunruhigt

Die Wortwahl aus Washington und Pjöngjang sei übertrieben, die gegenseitigen Angriffsdrohungen sehr beunruhigend, so Lawrow. Russland hoffe, dass der gesunde Menschenverstand wieder die Oberhand gewinne.

Nach der Ankündigung Nordkoreas, es werde kommende Woche den Einsatzplan für Raketenabschüsse in Richtung der US-Pazifikinsel Guam fertig haben, hatte US-Präsident Donald Trump Nordkorea abermals mit dem Einsatz des Militärs gedroht.

Die militärischen Lösungen seien geladen und scharf gemacht für den Fall, dass die Führung in Pjöngjang unklug handeln sollte. "Hoffentlich findet Kim Jong Un einen anderen Weg!", schrieb Trump auf Twitter. Am Donnerstag hatte er gedroht, Nordkorea sollte sich zusammenreißen, sonst würde es Probleme bekommen, wie sie nur wenige Länder erlebt hätten.

Am Freitag legte Trump dann nach. Auf seinem Golfplatz in Bedminster sagte Trump am Freitag: "Sollte er irgendetwas mit Guam machen oder mit einem anderen Ort auf amerikanischem Territorium oder mit einem amerikanischen Verbündeten, dann wird er das bereuen, und zwar schnell." (Reuters, 11.8.2017)