Islamabad – Der seines Amtes enthobene pakistanische Regierungschef Nawaz Sharif hat die Pläne für seine Nachfolge geändert. Sein jüngerer Bruder Shahbaz Sharif werde sich nicht mehr um das Amt des Ministerpräsidenten bemühen, teilte ein Sprecher der Regierungspartei PML-N am Freitag mit.

Sharifs langjähriger Vertrauter Shahid Kahquan Abbasi war Ende Juli übergangsweise zum Ministerpräsidenten gewählt worden. Abbasi sollte ursprünglich nach etwa 45 Tagen den Weg für die Wahl von Shahbaz Sharif freimachen. Dieser ist derzeitige Gouverneur des Punjab, der Machtbasis des Sharif-Clans.

Die Frau von Ex-Premier Sharif, Kulsoom Nawaz, solle sich um den freigewordenen Sitz ihres Mannes im Parlament bewerben, teilte die PML-N mit. Aus Parteikreisen hieß es, sie werde nicht als Regierungschefin kandidieren. Es sei wahrscheinlich, dass Abbasi bis Ende der Legislaturperiode im Juni 2018 im Amt bleibe.

Nawaz Sharif war Ende Juli vom obersten Gericht des Landes seines Amtes enthoben worden. Die Amtsenthebung stand in Zusammenhang mit Dokumenten, die mit dem internationalen Panama-Papers-Skandal aufgetaucht waren. Vor mehr als einem Jahr hatte ein internationales Medien-Netzwerk mit den Panama Papers Finanzströme in der mittelamerikanischen Steueroase enthüllt. (APA, 11.8.2017)