Dieses Rezept ist ein Urlaubsmitbringsel aus Portugal, dem Ort Carrapateira, der am südwestlichsten Zipfel Europas gelegen ist. Das Restaurant L-Colesterol hat ihn auf der Karte, und bei diesem Nachtisch ist der Name Programm. Die Erklärung, woher der abtörnende Name stammt, hat sich uns – trotz zweimaligen Nachfragens – nicht so ganz erschlossen. Fun-Fact: Das Lokal wurde noch während unseres Aufenthalts in Cato umbenannt.

Die Qualität der Lebensmittel steht im Vordergrund: Das Gemüse wird hinter dem Haus angebaut, wo auch die Hühner und Schweine unterwegs sind, und der Fischer hängt jeden Abend an der Bar ab. Das Rezept für dieses himmlische Dessert habe ich von Mirelis Dobrajs, dem sympathischen lettischen Koch des Lokals, höchstpersönlich ausgehändigt bekommen.

Wer übrigens hier nahe dem wunderschönen Bordeira-Strand ein Zimmer nehmen möchte, sollte wissen, dass es sich um einen ausgesprochenen Surfer-Spot handelt. Der Wind bläst mitunter extrem stark, und die Temperaturen sind nicht mit jenen an der Algarve vergleichbar. Das kann schon mal einem sonst prinzipiell gut aufgelegten Familienmitglied die Laune verderben. Besserwisserisch darauf hinweisen, dass es sich beim Wetter wie beim Alter um eine der beliebtesten Ausreden handelt, um mit dem angestauten Frust umzugehen, hat die Lage nicht wesentlich entspannt. Da war die Tarte schon viel versöhnlicher.

foto: pascale neuens

Zutaten

Für den Teig:

  • 100 g Butter
  • 60 g Staubzucker
  • 40 g Mais- oder Kartoffelstärke
  • 80 g Buchweizenmehl (oder 120 g Weizen- oder Dinkelmehl)
  • 90 g gemahlene Mandeln
  • 1/4 TL Salz

Für den Belag:

  • 3 Eier
  • 3 Eigelb
  • 120 g Rohrohrzucker
  • 130 ml Zitronensaft
  • 1 Prise Salz
  • Zitronenschale von 3 bis 4 Zitronen
  • 90 g Butter

Zubereitung

Backrohr auf 180° vorheizen.

Für den Teig Butter und Zucker mit dem Mixer aufschlagen, bis eine cremige Masse entsteht. Mehl, Mandeln und Salz zugeben und auf niedriger Stufe weiter mixen, bis die Masse krümelig wird. Anschließend von Hand zu einer Kugel zusammendrücken.

Den Boden einer Springform (Durchmesser 28 Zentimeter) mit Backpapier belegen und dieses mit dem Ring einklemmen. Den Teig mit den Fingern in die Form drücken und an mehreren Stellen mit der Gabel einstechen. 20 bis 25 Minuten goldbraun backen.

Für die Zitronencreme Eier, Eigelb und Zucker in einen Topf geben und mit dem Schneebesen verrühren. Den Zitronensaft und das Salz zugeben und mischen.

Die Masse bei niedriger Hitze und unter Rühren zum Kochen bringen, sodass sie nicht am Boden anliegt oder anbrennt. Nach einigen Minuten beginnt die Masse einzudicken. Topf von der Kochstelle nehmen, die feingeriebene Zitronenschale und die in Stücke geschnittene Butter zugeben und mit dem Schneebesen unterrühren, bis alle Zutaten gut vermischt sind.

Creme auf den vorgebackenen Teig füllen und für weitere 10 bis 15 Minuten ins 180 Grad Celsius heiße Rohr schieben. Am Rand sollte die Masse zu bräunen anfangen, die Mitte sollte nicht mehr zu flüssig sein. Den Kuchen vorm Servieren noch kaltstellen, damit die Masse schnittfest wird.

Den Originalbeitrag in voller Länge mit ein paar Denkanstößen zum Thema Wohlbefinden und Ausreden gibt es wie immer auf meinem Blog neuensausderkueche.com. (Pascale Neuens, 12.8.2017)