Ärzte ohne Grenzen (MSF) setzen nach eigenen Angaben ihre Flüchtlingsrettungsmission im Mittelmeer aus.

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Rom – Ärzte ohne Grenzen (MSF) setzen ihre Mittelmeer-Mission "nicht gänzlich" aus, wie MSF auf Anfrage mitteilte. Betroffen sei nur das von der Organisation betriebene Schiff "Prudence". Die Hilfsorganisation will aber weiterhin mit der NGO SOS Mediterranee kooperieren, an Bord deren Schiffs Aquarius auch Ärzte ohne Grenzen sind. Die Prudence lag am Samstag im Hafen von Catania auf Sizilien.

Die libyschen Behörden hätten die Zufahrt von Passagierschiffen vor der libyschen Küste beschränkt. Unmittelbar daraufhin habe Seenotrettungsleitstelle in Rom (MRCC) Ärzte ohne Grenzen vor Sicherheitsrisiken gewarnt. MSF habe deswegen entschieden, "die Such- und Rettungsaktivitäten ihres Schiffs Prudence vorläufig auszusetzen", teilte die Organisation am Samstag mit.

Unterschrift verweigert

Ärzte ohne Grenzen haben den Verhaltenskodex der italienischen Regierung für Rettungsmissionen im Mittelmeer im Gegensatz zu anderen Hilfsorganisationen nicht unterschrieben. Rom wolle alle NGOs kriminalisieren, begründete De Filippi diese Entscheidung. (APA, 12.8.2017)