In Birgunj in Nepal kämpfen sich Bewohner durch die Überflutungen.

Foto: APA/AFP/MANISH PAUDEL

Die Vogelperspektive zeigt das Ausmaß der Überschwemmungen in Janakpur (Nepal).

Foto: APA/AFP/PRAKASH MATHEMA

Bild nicht mehr verfügbar.

Auch das indische Gauhati, ein Dorf im nordöstlichen Bundesstaat Assam, ist betroffen.

Foto: AP

Bild nicht mehr verfügbar.

Allein bei einem Erdrutsch am Sonntag im indischen Himachal Pradesh wurden 46 Menschen getötet.

Foto: AP

Kathmandu/Neu-Delhi/Dhaka – Nach den schweren Monsunregen in Südasien ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 170 gestiegen. Wie die Behörden am Montag mitteilten, gab es in Nepal mindestens 80 Tote, in Indien 73 und weitere 22 in Bangladesch. Hunderttausende Menschen in der Region mussten wegen der Unwetter ihre Häuser verlassen.

Die Zahl der Todesopfer in Nepal drohte nach Angaben des nepalesischen Innenministeriums weiter zu steigen. 36 Menschen würden noch vermisst. Mehr als 48.000 Häuser in Nepal wurden nach Angaben der Behörden vollständig überschwemmt. Hilfskräfte versuchten, in entlegene Flutgebiete vorzudringen.

Dörfer unerreichbar

"Einige Dörfer und Siedlungen sind nicht zu erreichen", sagte der Sprecher des nepalesischen Roten Kreuzes, Dibya Raj Poudel. Weil die Telekommunikation immer noch unterbrochen sei, sei es schwierig, das Ausmaß der Katastrophe zu ermessen. Der Rot-Kreuz-Sprecher warnte, der Mangel an Trinkwasser und Lebensmitteln könne eine humanitäre Krise in dem armen Himalaja-Staat auslösen.

Die Überschwemmungen treffen ausgerechnet Nepals fruchtbarstes Gebiet, die Terai-Region im Süden des Landes. "Wir erhalten Berichte, dass rund 70 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in Terai überflutet sind", sagte der Agrarexperte Shankar Sapkota. In Erwartung des Monsunregens wurden weiter westwärts 74.000 Menschen in Sicherheit gebracht.

46 Tote durch Erdrutsch in Indien

In Indien waren allein 46 Menschen ums Leben gekommen, als am Sonntag ein enormer Erdrutsch infolge der Regenfälle zwei Busse mit sich gerissen hatte. Von den Überschwemmungen waren in dem Land besonders der Norden und Osten betroffen. Allein im nordostindischen Bundesstaat Assam wurden 200.000 Menschen in Notunterkünften untergebracht.

Im an Nepal grenzenden östlichen Bundesstaat Bihar ergriffen 15.000 Menschen die Flucht vor den Wassermassen. Bei sieben Flüssen in Bihar habe der Pegelstand eine gefährliche Höhe erreicht, sagte ein Behördenvertreter.

Zugverbindungen unterbrochen

Alle Zugverbindungen in den Nordosten des Landes wurden bis Mittwoch gestrichen, wie ein Sprecher der indischen Bahngesellschaft sagte. Einige Gleise seien völlig unterspült.

Im Norden von Bangladesch waren bis zu 700.000 Menschen von den Überschwemmungen betroffen, wie ein Behördenvertreter sagte. Soldaten wurden in die Region geschickt, um beim Verstärken der Dämme zu helfen. Das staatliche Flutwarnzentrum sagte für die nächsten 72 Stunden einen weiteren Anstieg der Pegelstände einiger großer Flüsse voraus. (APA, 14.8.2017)