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Die US-Staffelläuferinnen über 4x400 Meter, Quanera Hayes, Shakima Wimbley und Phyllis Francis nehmen Allyson Felix in die Mitte.

Foto: reuters/sibley

London – Allyson Felix hat zum Abschluss der WM in London mit der amerikanischen 4x400-m-Staffel der Frauen Gold gewonnen und ist damit erfolgreichster Leichtathlet in der Geschichte der Weltmeisterschaften. Die USA setzten sich am Sonntagabend in 3:19,02 Minuten vor Großbritannien (3:25,00) und Polen (3:25,41) durch. Titelverteidiger Jamaika schied aufgrund einer Verletzung der zweiten Läuferin aus.

Die 31 Jahre alte Felix zog mit nun elf Titeln und fünf weiteren Medaillen an Usain Bolt vorbei, der ebenfalls elfmal WM-Gold, aber nur drei weitere Medaillen gewonnen hat. An dritter Stelle dieses Rankings liegt Carl Lewis (USA), der zwischen 1983 und 1993 acht Titel holte. Felix gehörte bereits am Samstag zur siegreichen 4x100-m-Staffel der USA. Über 400 m hatte sie Platz drei belegt.

Bei den Männern setzte sich überraschend Trinidad und Tobago in der Jahresweltbestzeit von 2:58,12 Minuten vor den USA und Großbritannien durch.

Topfavoritin Caster Semenya (Südafrika) sicherte sich nach 2009 und 2011 ihren dritten WM-Titel über 800 m gesichert. Die zweimalige Olympiasiegerin setzte sich in London nach 1:55,16 Minuten in persönlicher Bestleistung gegen die Olympiazweite Francine Niyonsaba aus Burundi (1:55,92) durch, Bronze gewann die US-Amerikanerin Ajee Wilson (1:56,65).

Semenya, die schon zuvor mit 1:55,27 Minuten als schnellste Läuferin der Welt in diesem Jahr über die zwei Stadionrunden war, hatte in London schon Bronze über 1500 m gewonnen. Die hyperandrogene Läuferin steht im Mittelpunkt einer Debatte um Testosteron-Werte, die ihr laut eines Gutachten Vorteile gegenüber ihren Konkurrentinnen bringen. Nur Weltrekordlerin Jarmila Kratochvílová hatte bei einer WM jemals eine bessere Siegerzeit als Semenya, die Tschechin gewann 1983 in Helsinki in 1:54,68 Minuten.

Über 1500 Meter der Männer ging der Titel an Elijah Managoi (Kenia), der damit seinen großen Landsmann Asbel Kiprop ablöste. Der 24 Jahre alte Jahresschnellste setzte sich in 3:33,61 Minuten vor Timothy Cheruiyot (ebenfalls Kenia/3:33,99) und dem Norweger Filip Ingebritsen (3:34,53) durch. Nur Neunter wurde Kiprop (3:37,24), der zum vierten Mal in Serie hätte Weltmeister werden und damit die Bestmarke von Hicham El Guerrouj (Marokko/1993 bis 1999) einstellen können.

Der Olympiazweite und Jahresweltbeste Mutaz Essa Barshim (Katar) sicherte sich mit 2,35 m Gold im Hochsprung der Herren, der neutrale Athlet Danil Lysenko (2,32) wurde Zweiter. Bronze holte Majd Eddin Ghazal für Syrien (2,29).

Der Sieg im Diskus-Bewerb der Frauen ging an die kroatische Olympiasiegerin Sandra Perkovic. Sie triumphierte mit starken 70,31 m vor der Australierin Dani Stevens (69,64), die unter ihrem Mädchennamen Samuels 2009 in Berlin Gold geholt hatte und in London ihre Bestleistung um fast zwei Meter übertraf, sowie der Olympiazweiten Mélina Robert Michon aus Frankreich (66,21). Titelverteidigerin Denia Caballero (Kuba/64,37) belegte nur Rang fünf.

Die 27 Jahre alte Perkovic, die 2011 eine sechsmonatige Dopingsperre abgesessen hatte, ist die erste Diskuswerferin bei Weltmeisterschaften seit 26 Jahren, die über die 70-m-Marke warf. 1991 in Tokio hatte die Bulgarin Zwetanka Christowa mit 71,02 m gesiegt. (sid, 13.8. 2017)