"Facebook-AGB – das Musical" feierte Premiere in Bremen.

Foto: Rasmus Rienecker

Was darf man bei einem Diensteanbieter alles tun, wie darf der Anbieter die eigenen Daten verwenden, wo ist der Rechtssitz eines Unternehmens. Das alles und noch mehr wird in den Allgemeinen Geschäftsbedingen (AGB) erklärt. Nur, gelesen werden die langen Ausführungen selten. Sie strotzen oft nur so vor komplizierten Formulierungen. Also stimmen viele Nutzer ihnen zu, ohne sie gelesen zu haben. So kann es nicht weitergehen, dachten sich ein paar Autoren der Satire-Zeitschrift "Der Postillon" und haben aus den AGB ein Musical gemacht. Vergangene Woche feierte es vor 120 Personen Premiere in Bremen.

Liebesgeschichte mit Cookierichtlinie

"Facebook-AGB – das Musical" ist die Geschichte einer Autorin, deren Werk "Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Facebook inkl. Datenrichtlinie und Cookierichtline" immer wieder von Verlagen abgelehnt wird. Sie gerät auf die schiefe Bahn. Doch dann stolpert ein Informatiker über ihren Text.

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Das Musical verwurstet die AGB zu Songtexten, teilweise als direkter Zitate, teilweise in vereinfachter Form. "Der Text wird gesungen, gerappt oder geschrien und in die Liebesgeschichte zwischen Autorin und Informatiker eingebaut. Die Hauptdarsteller wirbeln von rechts nach links und im Hintergrund tanzt ein elfköpfiges Ballett im Mark-Zuckerberg-Outfit: Blaue Jeans und graues T-Shirt. Es hat also alles, was man von einem Musical erwartet", berichtet die "Süddeutsche Zeitung" von der Premiere.

Weitere Aufführungen geplant

Von der Idee bis zur Premiere habe es etwa ein Jahr gedauert. Unterstützung bei der Vereinfachung komplizierter Passagen erhielten die Macher von Imke Sommer, Datenschutzbeauftragten von Bremen. Die Satiriker wollten auch mit Facebook Kontakt aufnehmen, allerdings vergebens. Geplant ist, das Stück auch in anderen Städten in Deutschland aufzuführen. (red, 14.8.2017)