Das neu gestaltete Kontrollzentrum in GNOME 3.26.

Screenshot: Andreas Proschofsky / STANDARD

Bereits Mitte September soll es mit GNOME 3.26 eine neue Version des Linux-Desktops geben. Auf dem Weg dorthin haben die hinter dem Open-Source-Projekt stehenden Entwickler nun einer erste Beta-Version veröffentlicht, die bereits einige der wichtigsten Neuerungen zusammenfasst.

Kontrollzentrum

Eine der auffälligsten Neuerungen ist dabei ein neues Design für die Systemeinstellungen. Statt der Icon-Übersicht werden die Kategorien nun in einer Textliste präsentiert. Damit einher geht die Neugestaltung diverser Einzelkomponente. So wurden etwa die WLAN-Settings in einen eigenen Punkt ausgelagert, auch die Display-Einstellungen wurden überarbeitet. Das Info-Panel wurde wiederum in eigene Bereich für Default-Apps, Überblick und Removable Media aufgeteilt.

An der GNOME Shell wurde für die neue Version einiger optischer Feinschliff vorgenommen. So erscheint die Panelzeile nun von Haus aus transparent, der bisherige, durchgängig schwarze, Look kommt nur mehr bei maximierten oder nebeneinander angeordneten Fenstern zum Einsatz. Zudem sind einige der Animationen überarbeitet worden.

Suche

Der Dateimanager Nautilus kann nun mit einer Volltextsuche aufwarten, die also auch die Inhalte von Dateien durchsuchen kann. Beim GNOME Calendar ist wiederum die Unterstützung für wiederkehrende Events nachgereicht worden, und der Browser Epiphany kann jetzt die Sync-Fähigkeiten von Firefox nutzen.

Für die User weniger wichtig, aber technisch durchaus interessant: Für GNOME 3.26 haben zahlreiche Komponenten des Desktops das Build-System gewechselt. Statt den gewohnten Autotools kommt hier nun Meson zum Einsatz, was die Build-Zeiten zum Teil erheblich verkürzt.

Neue Komponenten

GNOME 3.26 bringt zudem die Aufnahme von GNOME Music, Simple Scan und GNOME To Do in die Liste der Kernanwendungen. Damit sieht man das Set an dort für Distributionen zur Aufnahme vorgeschlagenen Programmen weitgehend vollständig, in den nächsten Releases sind in dieser Hinsicht also keine großen Neuzugänge mehr zu erwarten.

Die offizielle Freigabe der stabilen Version von GNOME 3.26 wird derzeit für den 13. September erwartet. Üblicherweise ist das GNOME-Projekt auch sehr präzise beim Einhalten der eigenen Zeitpläne. Bis es soweit ist soll aber noch eine zweite Beta sowie ein Release Candidate folgen. (Andreas Proschofsky, 14.8.2017)