Arno Schmidt und Hans Wollschläger, "Es ist schon ein selbstmörderisches Gewerbe". € 10,30, 64 Min. Aisthetis, Bielefeld 2017

Cover: Aisthetis

Lange gesprochen wurde hiervon. Gedruckt soll der umfangreiche Briefwechsel zwischen Arno Schmidt (1914-1979) und Hans Wollschläger (1935- 2007) im Herbst 2018 erscheinen. Der Literaturwissenschafter Walter Gödden durfte daraus vorab eine Collage erstellen, die einem dialogischen Hörstück Schmidts nachempfunden ist (mit überflüssigen Trommelintermezzi und Verfremdungen allerdings).

Worum ging es zwischen den beiden höchst elitären literarischen Einzelgängern und Übersetzern, Schmidt in der Lüneburger Heide und Wollschläger in Bamberg, in famos formulierten Episteln? Um: Karl May und den Karl-May-Verlag (dort knechtete Wollschläger als Lektor), Dummheit, Geldnöte, die unfassbar niveaulose Gegenwart und physisch ruinöse Kärrnerarbeit an Großwerken.

Als fördernden und ungewöhnlich zugeneigten Arno Schmidt Thomas Thieme, fast eine Oktave tiefer grummelnd, zu besetzen leuchtet ein, weitaus mehr jedenfalls als Carsten Bender mit seiner viel zu hohen Stimme als Wollschläger. (Alexander Kluy, Album, DER STANDARD, 14.8.2017)