Budapest – Die ungarische rechtskonservative Regierung plant laut Medienberichten den Ausbau eines internen Telefonsystems. Dieses System erinnere an den Heißen Draht der Kommunisten aus den 1950er-Jahren und sei charakteristisch für Diktaturen, lautet die Kritik der Opposition.

Laut der Zeitung "Magyar Nemzet" sollen nach Plänen der Regierung Organe der Staatsverwaltung und des Ordnungsschutzes, Regierungsämter, staatliche Spitäler, das Zentrale Richteramt sowie die Behörde für Nationale Medien und Nachrichtenübermittlung mit dem neuen System verbunden werden. Für dessen Ausbau steht der Nationale Dienst für Infokommunikation bereit. Während die Kosten für den Gesamtausbau nicht genannt wurden, sollen heuer 300 Millionen Forint bereitstehen. Laut Regierungsvorhaben müssen alle betroffenen Organe bis 1. Juni 2018 ihre Verträge mit Dienstleistern kündigen.

Über dieses interne Sprachrohr, auch "K-vonal" (Direktverbindung) genannt, wurden über 50 Jahre lang seitens Regierungs- und Parteispitzen Befehle erteilt, wobei die roten Telefone zugleich als Statussymbol galten, erklärte der Historiker György Majtenyi im Klubradio. (APA, 16.8.2017)