Bild nicht mehr verfügbar.

Luisa Ortega wurde vor etwa zwei Wochen von der neu gewählten Verfassungsgebenden Versammlung als Generalstaatsanwältin abgesetzt.

Foto: REUTERS/Carlos Garcia Rawlins

Caracas/Wien – In der Nacht auf Donnerstag hat Venezuelas ehemalige Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Díaz via Twitter erklärt, der venezolanische Geheimdienst Sebin habe ihr Haus durchsucht. Journalisten vor Ort konnten ihre Berichte bestätigen und teilten mit, Sebin-Fahrzeuge vor ihrem Haus gesehen zu haben.

Ortega selbst war nicht anwesend. Sie ist seit ihrer Absetzung durch die verfassungsgebende Versammlung, die Staatschef Nicolás Maduro neu einführen ließ, untergetaucht. Bald könnte sie aber gezwungen sein, sich wieder in der Öffentlichkeit blicken zu lassen: Venezuelas neuer Generalstaatsanwalt Tarek Saab hat am Mittwoch seine Absicht bekanntgegeben, Ortegas Ehemann, den früheren Abgeordneten Germán Ferrer, festnehmen zu wollen.

Regimegegner sind überzeugt, dass die geplante Inhaftierung etwas mit dem politischen Engagement von Ferrer und seiner Frau zu tun hat. Saab dementierte diese Vorwürfe und erklärte, dass es um einen Ring von Schutzgelderpressern gehe, in den Ferrer verwickelt gewesen sei.

Ebenfalls in der Nacht auf Donnerstag ereignete sich in der Stadt Puerto Ayacucho ein Gefängnisaufstand. Offiziellen Angaben zufolge sollen dabei mehr als 37 Menschen getötet und 14 verletzt worden sein. (red, 17.8.2017)