Auch wenn die Bayern derzeit mit einigen Blessuren zu tun haben begibt sich Trainer Ancelotti zum traditionellen Gruppenfoto anlässlich des Saisonstarts.

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München – Bayern München eröffnet am Freitag als alternativloser Favorit die 55. Saison der deutschen Fußball-Bundesliga (20.30 Uhr, ARD). David Alaba ist im Gegensatz zu Tormann Manuel Neuer, der nach seinem vor vier Monaten erlittenen Mittelfußbruch ein bisserl geschont wird, einsatzbereit. Die zweite beteiligte Mannschaft ist Bayer Leverkusen, die ÖFB-Leginäre Julian Baumgartlinger, Aleksandar Dragovic und Ramazan Özcan werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht der Startelf angehörten.

Die Bayern müssen neben Neuer die angeschlagenen Profis Jerome Boateng, Thiago, Javi Martinez, Juan Bernat und Neuzugang James Rodriguez vorgeben, Trainer Carlo Ancelotti nimmt die Favoritenrolle trotzdem an. "Wir haben Verletzte, aber das ist kein großes Problem." Als Kapitän wird Thomas Müller die Münchner aufs Feld führen.

Ancelotti freut sich auf seine zweite Saison, der 58-jährige Italiener will mehr erreichen als im ersten Jahr mit dem Gewinn des Meistertitels. "Ich denke, wir können, wir wollen und wir müssen es besser machen. Mein Vertrauen in die Mannschaft ist hoch."

"Bayern Erster, Dortmund Zweiter"

Während die Bayern ihren sechsten Meistertitel in Serie anpeilen, geht es für Leverkusen um Wiedergutmachung. Der Werksklub kam in der abgelaufenen Saison nicht über Platz zwölf hinaus, nun soll es wieder bergauf gehen.

"Die internationalen Plätze sind unser Ziel, da mache ich keinen Hehl draus", sprach Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler vor dem Auftaktspiel Klartext. Der neue Trainer Heiko Herrlich weiß, dass von ihm die Europa-Rückkehr erwartet wird. Er muss allerdings die Abgänge zweier Leistungsträger verkraften: Hakan Calhanoglu wechselte zum AC Milan, Torjäger Chicharito zu West Ham United, wo er Marko Arnautovic zum Kollegen hat. Neuzugänge sind Sven Bender und Dominik Kohr. "Bayern wird Erster, Dortmund Zweiter, alles andere wäre eine Sensation", sagt Völler.

Hasenhüttl mit eingespieltem Team

Trainer Ralph Hasenhüttl setzt im Auftaktspiel von RB Leipzig am Samstagabend (18.30 Uhr) beim FC Schalke 04 auf ein eingespieltes Team. "Es ist schon ein Vorteil, dass man eine Formation kennt und im Kopf hat, wo man weiß, dass sie funktioniert", sagte der 50-jährige Steirer am Donnerstag vor dem Saisonstart der deutschen Fußball-Bundesliga.

Zugleich freute er sich über einen größeren Handlungsspielraum: "Die Spieler, die hier waren, kennen die Abläufe schon, doch die Neuen lernen schnell. Wichtig ist, dass man von der Bank Qualität nachlegen kann. Das kann schon am Wochenende gegen Schalke enorm helfen."

Für Hasenhüttl ist der Start auf Schalke, wo mit Domenico Tedesco ein neuer Trainer das Sagen hat, eine besondere Herausforderung. "Ich kenne den Kollegen schon sehr, sehr lange. Er hat beim VfB Stuttgart meinen Sohn trainiert", merkte der Leipzig-Coach an. "Man sieht jetzt schon die Handschrift, gewisse Automatismen. Schalke macht einen kompakten Eindruck, es ist eine klare Philosophie erkennbar."

Doch Hasenhüttl hat sich dafür etwas einfallen lassen. "Wir wollen schon was Zählbares mitnehmen", forderte der Grazer, der Naby Keita am Donnerstag beim Training nach einem Schlag auf den Fuß etwas schonte. "Eine reine Vorsichtsmaßnahme", betonte Hasenhüttl.(APA, 17.8. 2017)