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Hope Hicks soll vorerst die Kommunikation für Donald Trump leiten.

Foto: REUTERS/Carlo Allegri

Donald Trump hat es geahnt: "Ich werde zur Präsidentschaftswahl antreten, und Sie werden meine Pressechefin", sagte er 2015 zur damals 26-jährigen PR-Mitarbeiterin seiner Tochter Ivanka. Keine zwei Jahre später, am Mittwochabend, wurde Hope Hicks zur Kommunikationschefin im Weißen Haus ernannt – vorübergehend nur, aber immerhin.

Für die Image-Fachfrau, die vor ihrem Engagement für Trump keinerlei politische Erfahrung hatte, ist es dennoch kein großer Schritt mehr. Schon bisher zählte sie als Beraterin für strategische Kommunikation gemeinsam mit Strategieberater Steve Bannon und dem früheren Stabschef Reince Priebus zu den drei höchstbezahlten Mitarbeitern im Weißen Haus. In dieser Funktion war es ihre Aufgabe, den Zugang der Presse zu ihrem Chef zu kontrollieren – oder, wenn Trump etwas mitteilen wollte, gezielt herzustellen. In ihre Zuständigkeit fiel etwa das von Trump kurzfristig anberaumte Interview mit der "New York Times" von Mitte Juli, in dem der Präsident seinen Justizminister Jeff Sessions massiv kritisierte.

Ultimative Teamplayerin

Anders als Priebus und Bannon war Hicks aber nie Objekt von Rücktrittsspekulationen. Ihr Verhältnis zu ihrem Chef, den sie noch immer "Mr. Trump" nennt, gilt als stabil. Vielleicht, weil sie ihn an die unbeschwertere Zeit als Firmenchef in New York erinnert, spekuliert die Plattform "Politico". Vielleicht auch, weil Hicks, die von Trump "Hopester" genannt wird, nicht an den Machtspielen in Washington beteiligt ist. Sie scheine kein höheres Ziel zu verfolgen, als die von Trump gewünschte Message zu verbreiten, schreibt die "Washington Post" über sie.

Das liegt womöglich auch daran, dass Hicks – abgesehen von Modeljobs als Teenager – bisher ihre gesamte Karriere im Trump-Imperium gemacht hat. Kaum hatte die Tochter eines PR-Fachmanns aus Connecticut ihr Studium an der Southern Methodist University in Dallas beendet, arbeitete sie auch schon als Sprecherin für die Modefirma Ivanka Trumps. Von dort wurde sie von Donald Trump dann als eine der ersten Mitarbeiterinnen seiner Wahlkampagne rekrutiert.

Studienkolleginnen, mit denen Hicks ihrer sportlichen Leidenschaft des Lacrosse frönte, beschreiben sie als "ultimative Teamplayerin": eher im Hintergrund stehend, aber mit völligem Einsatz für das Spiel. An der Hingabe zum politischen Geschäft soll kürzlich auch eine fünfjährige Beziehung zu ihrem Freund in die Brüche gegangen sein. (Manuel Escher, 18.8.2017)