Der Lkw wird von der Automotisierung des Fahrens profitieren – wohl auf Basis des Dieselantriebs. Da darf man schon fragen, ob es da keine bessere Lösung gibt.

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Was ist mit den Lkws? Diese Frage hört man immer öfter in Zusammenhang mit Schadstoffausstoß und Klimaerwärmung. Das Transportmittel Lkw scheint gut geschützt durch Wirtschaft und Politik. Der freie Warenverkehr und der Lkw sind sozusagen siamesische Zwillinge. Auch wenn der Lkw erheblichen Anteil an umweltzerstörerischen Aktivitäten hat, ist ihm mit Detailkritik schwer beizukommen. Killerargument: Wollen Sie es selbst tragen?

Abgasvorschriften

Interessanterweise gelingt es auch, den Lkw aus der Abgasdiskussion weitgehend rauszuhalten, und das nicht ohne Grund: Abgasvorschriften und Messmethoden, die beim Pkw jetzt erst eingeführt werden, sind beim Lkw bereits in Kraft (scharfe Euro-6-Abgasbeschränkungen und RDE-Tests, also Tests im realen Verkehr). Ältere Lkws dürfen in einigen luftsensiblen Gebieten überhaupt nicht mehr fahren.

Der Dieselverbrauch eines Lkws ist im Vergleich zum Pkw sehr gering, jedenfalls auf die bewegten Lasten bezogen. Der enorme Flächenverbrauch durch mindestens sechsspurige Autobahnen und riesige Parkplatzanlagen ist auf das explosionsartige Wachstum des Lkw-Verkehrs zurückzuführen. Die Automatisierung des Verkehrs wird dem Phänomen Lkw weiter Vorschub leisten, und zwar immer noch auf Basis des fossilen Kraftstoffs Diesel.

Gütertaxi

Hier ist schon die Frage, ob es nicht intelligentere Logistiklösungen gibt, als das System Lkw eins zu eins in das Zeitalter des automatischen Fahrens hochzurechnen. Während Menschen in Öffis gepfercht werden, reisen die Waren gemütlich ohne Umsteigen von Tür zu Tür sozusagen im Taxi. (Rudolf Skarics, 30.8.2017)