Großglockner Hochalpenstraße: Die schönste Panoramastraße der Alpen

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Blick vom Fuscher Törl auf die Edelweißspitze und die Alpenstraße Richtung Fusch

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Der Turm auf der Edelweißspitze

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Die Herausforderung: die Großglockner Hochalpenstraße. Der Herausforderer: ein 48 Jahre alter Flachlandradler, 78 Kilogramm auf 178 Zentimeter verteilt, mit einem Crossbike von der Stange und einem sechs Kilogramm schweren Rucksack. Nicht die allerbesten Vorrausetzungen, um endlich einen Jugendtraum zu verwirklichen.

Bei der Anreise aus den meisten Teilen Österreichs ist eine Tagestour auszuschließen, also heißt es entweder im Salzburger Fusch oder im Kärntner Heiligenblut übernachten. Die Streckenlänge zur Edelweißspitze ist mit jeweils rund 22 Kilometern gleich lang. Eine Auffahrt von Fusch auf 813 Meter Seehöhe bedeutet 1.758 Höhenmeter, ab Heiligenblut (1.291 m) sind es 500 Höhenmeter weniger. Von Kärnten kommend warten drei Zwischenabfahrten, die Entspannung bieten, dafür muss die dadurch verlorene Höhe wieder bergauf gefahren werden – zusammen macht das wieder rund 1.630 Höhenmeter. Und wer auch die Zubringerfahrt mit dem Rad absolviert, muss am Vortag die rund 900 Höhenmeter von Lienz nach Heiligenblut bewältigen.

Früher Start in Heiligenblut

Der Tag der Wahrheit beginnt kurz vor acht Uhr in Heiligenblut. Die ersten Höhenmeter werden bei durchschnittlich 9,8 Prozent Steigung bewältigt, nach gut vier Kilometern ist die Mautstelle auf 1.690 m erreicht. Nach weiteren zwei Kilometern gelangt man bei durchschnittlich 11,3 Prozent Steigung zum Kasereck (1.913 m). Das gesamte Großglocknermassiv zeigt sich, verhüllt in dichte Wolken.

Es folgt die erste 1,2 Kilometer lange Abfahrt bis nach Guttal (1.859 m). Hier zweigt die Straße zur Kaiser-Franz-Josef-Höhe ab, wir dagegen halten uns in Richtung Hochtor. Nach einigen Kehren wird es merklich kühler. Das hat Vorteile, denn die folgenden Höhenmeter bei durchschnittlich zehn Prozent Steigung lassen sich nun besser bewältigen. Nach knapp zwei Stunden Fahrzeit ist das auf 2504 m gelegene Hochtor erreicht, die ersten 1.265 Höhenmeter und 14,8 km sind geschafft.

Zwischendurch bergab

Nach dem Hochtortunnel bietet sich ein herrlicher Blick auf den weiteren Verlauf der Hochalpenstraße, auch die Edelweißspitze ist bereits zu sehen. Nach der sehr entspannenden drei Kilometer langen Abfahrt zur Fuscher Lacke (2.262 m) beginnt wieder der Anstieg, 166 Höhenmeter auf 1,7 km Strecke warten bis zum Fuscher Törl. Der Blick von der von Clemens Holzmeister geplanten Gedenkstätte auf 2.428 m Höhe in Richtung Zeller See und Steinernes Meer ist fantastisch. Die in die Landschaft eingebettete Alpenstraße mit ihren vielen Kehren wirkt von oben wie eine asphaltene, sich windende Schlange.

Nach einer kurzen Abfahrt folgt der letzte Anstieg auf die Edelweißspitze. Die knapp zwei Kilometer lange Straße ist zum größten Teil noch mit Originalpflasterung versehen, nicht gerade eine Erleichterung für die letzten 170 Höhenmeter bei maximal 14 Prozent Steigung. Schließlich ist der Scheitelpunkt der Tour nach 22 km und rund 1.630 Höhenmetern erreicht, abzüglich einiger Pausen beträgt die reine Fahrzeit etwas weniger als drei Stunden. Die Aussichtswarte am östlichen Ende des Parkplatzes bietet einen 360-Grad-Blick auf 33 Dreitausender. Die 20 km lange Abfahrt nach Fusch ist freilich für jeden das reine Vergnügen. (Andreas Brudnjak, 18.8.2017)

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