Valletta/Wien – Nach dem Ende ihres flüchtlingsfeindlichen Einsatzes im Mittelmeer hat Malta die von rechtsextremen Aktivisten gecharterte "C-Star" für nicht willkommen erklärt. Die Teilnehmer der Aktion "Defend Europe", unter ihnen auch Österreicher, erklärten am Samstag, der Inselstaat habe ihrem Schiff die Hafeneinfahrt sowie die Belieferung mit Wasser verweigert. Dies sei eine "historische Schande".

"Wir möchten keine Verbindung zu diesem Schiff und wir hätten es nicht an unsere Küsten fahren lassen, weil wir mit allem, für das es steht, nicht übereinstimmen", sagte ein Regierungssprecher der Nachrichtenagentur AFP. Sein Land hätte dem Schiff jedenfalls die Einfahrt verwehrt, wenn es darum ersucht hätte. Die "C-Star" habe aber nicht darum gebeten, in Malta vor Anker zu gehen. "Sie wollten Dienste von hier erwerben", fügte der Sprecher hinzu. Es habe zu keiner Zeit "irgendeinen Notfall" gegeben.

Ähnliche Behandlung in anderen Ländern

Eine ähnliche Behandlung hatten die "C-Star" und ihre Besatzung in Griechenland, Italien und Tunesien erfahren. Das Schiff war seit Juli unterwegs, um vor der Küste Libyens zu patrouillieren und Bootsflüchtlinge an der Überfahrt in die EU zu hindern bzw. die Asylsuchenden im Mittelmeer abzufangen und zurück in ihre Heimatländer zu bringen.

Über die Reaktion Maltas und anderer Länder zeigten sich die Aktivisten in einer Erklärung, die über soziale Netzwerke verbreitet wurde, empört: "Während IS-Terroristen zurück in Europa ohne jegliche Probleme willkommen geheißen werden, werden patriotische Aktivisten aus ihrem eigenen Kontinent ausgesperrt." Hinter "Defend Europe" stehen neben österreichischen, auch deutsche, französische, italienische und schweizer Mitglieder der Identitären Bewegung, die in Österreich vom Verfassungsschutz beobachtet wird. (APA, 20.8.2017)