Kriminelle spielen mit der Verunsicherung von Nutzern und schicken gefälschte Youporn-Abmahnungen aus.

Screenshot/Bearbeitung: red

Eine deutsche Kanzlei verschickt derzeit massenhaft E-Mails, in denen Nutzern vorgeworfen wird, sie hätten die Pornoseite Youporn widerrechtlich verwendet. Gefordert wird die Zahlung eines bestimmten Betrags. Die Kanzlei, die im Absender der Mails genannt wird, gibt es zwar wirklich. Die Abmahnungen sind allerdings gefälscht.

Widerrechtliche Youporn-Nutzung vorgeworfen

Die E-Mails werden angeblich durch die Kanzlei Auer Witte Thiel verschickt. Dabei gibt es mehrere Varianten der Fake-Abmahnungen, in denen unterschiedliche Firmen genannt werden, die die Anwälte angeblich vertreten. Etwa die Wondo GmbH oder BitBay Sp. z o.o., wie der deutsche Rechtsanwalt Christian Solmecke in einem Blogeintrag schreibt.

Solmeckes Kanzlei hat bereits zahlreiche Anfragen von betroffenen Nutzern bekommen, die derartige Abmahnungen erhalten haben und nun besorgt sind. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie Youporn genutzt hätten, ohne angeblich fällige Gebühren dafür bezahlt zu haben. Die Aussendungen gehen offenbar wahllos an verschiedene Nutzer – auch jene, die Youporn nach eigenen Angaben nicht besucht haben.

E-Mails ignorieren

Die Kanzlei Auer Witte Thiel hat bestätigt, dass die E-Mails nicht von ihnen stammen und keine derartigen Mahnungen ausgeschickt wurden. Solche Betrugsversuche sind keine Seltenheit. Es kommt immer wieder vor, dass Kriminelle die Unsicherheit von Nutzern ausnutzen wollen – speziell wenn es um Urheberrechtsverletzungen oder pornografische Angebote geht. Betroffenen wird geraten, solche Mails zu ignorieren. Die geforderten Summen sollten keinesfalls bezahlt werden. (red, 20.8.2017)