Beirut – Bei ihrer am Samstag gestarteten Offensive gegen Stellungen der IS-Miliz hat die libanesische Armee erste Verluste zu beklagen. Drei Soldaten seien auf dem Weg zum Einsatz in der Kampfregion Jurud Arsal getötet worden, als ihr Fahrzeug auf eine Landmine auffuhr, teilte die Armee am Sonntag mit. Ein Soldat habe überlebt und sei verletzt ins Krankenhaus gekommen.

Die Armee vereitelte nach eigenen Angaben zwei Selbstmordattentate auf die Soldaten. Ein mit Sprengstoff beladenes Auto sowie ein ebenfalls mit Sprengstoff präpariertes Motorrad seien kontrolliert gesprengt worden. Mindestens 20 IS-Kämpfer seien seit Samstagmorgen bei Gefechten mit Armee-Einheiten getötet worden.

Mit dem Vorrücken der eigenen Soldaten gegen die IS-Stellungen nahe der Grenze zu Syrien zeigte sich Libanons Armee zufrieden. In den ersten beiden Tagen der Offensive seien rund 80 Quadratkilometer Land vom IS zurückerobert worden; dies entspreche rund zwei Dritteln des IS-kontrollierten Territoriums im Libanon.

Bei der Rückeroberung des restlichen Gebiets werde es aber "die härtesten Gefechte" geben, weil sich dort die verbliebenen IS-Kämpfer konzentriert hätten, verlautete aus der Armee. "Die Streitkräfte sind dafür aber vorbereitet."

In der Nacht auf Samstag hatte die libanesische Armee eine Offensive gegen IS-Kämpfer im an Syrien grenzenden Osten des Landes gestartet, wo sich etwa 600 Jihadisten in den grenznahen Bergregionen verschanzten.

Auch in seinen Hochburgen in Syrien und im Irak gerät der IS stärker unter Druck. Die irakische Armee startete am Sonntag eine Offensive gegen die Jihadistenmiliz zur Rückeroberung der Stadt Tal Afar. (APA, 20.8.2017)