Incheon – Der Eselspinguin (Pygoscelis papua) ist der schnellste Schwimmer und gleichzeitig der scheuste Vertreter der Pinguine. Sein deutscher Name geht auf eine andere Eigenschaft zurück: Auf das teilweise eselsartig klingende Gebrüll, dass der Pinguin unter anderem bei der Balz ausstößt.

Scheu und schnell: Eselspinguine.
Foto: Korea Polar Research Institute

Eselspinguine sind überhaupt sehr sozial und mitteilsam, wie kaum zu überhören ist: Sie rufen bei Gefahr, beim Begründen von Nistplätzen an den Küsten des Südpolarmeers und bei der Aufzucht der Jungen, geben aber auch ganzjährig Kontaktlaute von sich. Doch wie verhalten sie sich bei ihren Tauchgängen im offenen Meer, die sie häufig in Gruppen absolvieren?

Tauchgänge gefilmt

Um das herauszufinden, statteten Forscher um Won Young Lee vom koreanischen Polarforschungsinstitut in Incheon 26 Eselspinguine mit Minikameras aus und verfolgten so ihre Tauchgänge vor King George Island mit. Die Auswertungen zeigten, dass die Vögel auch auf dem offenen Meer Rufe ausstießen. Verglichen mit den eselsartigen Paarungsrufen waren diese Laute deutlich kürzer.

Pinguin mit Ausrüstung.
Foto: Won Young Lee

Zudem stellte sich heraus, dass stets nur einzelne Tiere riefen. Ihre Artgenossen antworteten nicht, bildeten aber nach einem erfolgten Ruf binnen einer Minute eine Gruppe. Die Kommunikation dürfte also eher der Gruppenbildung dienen als ein Hinweis auf Futter sein, schreiben die Forscher in "Scientific Reports". Für diese Annahme spricht auch, dass die Ausbeute nicht signifikant höher ausfiel, wenn zuvor ein Ruf ertönt war.

Eselspinguine beim Tauchen.
NPG Press

Die Eselspinguine tauchten auch nur selten in Nähe der Küste, wo die Gefahr durch Fressfeinde am größten wäre. Sie bevorzugten das offene Meer für die Nahrungssuche, was nach Ansicht der Biologen auch gegen die Interpretation als Warnrufe spricht. Welchen Zweck die Gruppenbildung also haben könnte, sei noch nicht bekannt, so die Forscher. Klar ist nun aber immerhin, dass die Pinguine auch beim Schwimmen und Tauchen miteinander kommunizieren. (red, 21.8.2017)