Lieber nicht zu hoch: Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel mahnt niedrige Bonuszahlungen ein.

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München/Wolfsburg – Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat die Autoindustrie und die Gewerkschaften aufgefordert, wegen der Dieselaffäre "sensibel" bei Boni-Zahlungen an Manager vorzugehen. Sie fände es "nicht gerecht", wenn möglicherweise Millionenboni an Manager ausgeschüttet würden, die eine Mitverantwortung für Manipulationen der Emissionswerte trügen, sagte Merkel am Montag in einem Interview von "bild.de".

"Es gibt Aufsichtsräte, in denen sitzen auch Gewerkschaftsvertreter drin", fügte die Kanzlerin hinzu. "Ich glaube, da sollte doch sensibler vorgegangen werden als in der Vergangenheit."

Die Politik habe Rahmenbedingungen etwa zum Verhältnis von Boni-Zahlungen zu den Grundgehältern und Leitlinien der sogenannten Corporate Governance, also einem Verhaltenskodex von Unternehmen, vorgelegt. Sie gehe davon aus, dass DAX-Konzerne sich auch daran hielten. "Ansonsten ist es nicht Aufgabe der Politik, Gehälter festzulegen", betonte Merkel. Sie warf der Autoindustrie vor, in der Dieselaffäre sehr viel Vertrauen verspielt zu haben. (APA, Reuters, 21.8.2017)