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Serbiens Präsident sagt, das Personal wurde aus Sicherheitsgründen abgezogen.

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Belgrad/Skopje – Serbien hat am Sonntag sein gesamtes diplomatisches Personal in der mazedonischen Hauptstadt Skopje zu "dringenden Beratungen" nach Belgrad beordert. Präsident Aleksandar Vucic erklärte am Montag, dass sich Serbien aus "Sicherheitsgründen" dazu entschlossen habe, das Personal nach Belgrad zurückzubeordern. Die Entscheidung sei getroffen worden, nachdem von Nachrichtendiensten "genügend Beweise über sehr offensive Aktivitäten gegen Institutionen Serbiens" erhalten worden seien.

Vucic hat nicht präzisiert, worum konkret es gehe. Er sagte jedoch, dass es einige Personaländerungen bei dem serbischen diplomatischen Personal geben werde, um die "Freundschaftsbeziehungen mit Mazedonien" zu wahren. Weiters soll alles in den kommenden zehn Tagen geklärt werden. Serbien werde seine Freundschaftsbeziehungen mit Mazedonien weiter fördern, versicherte der Staatschef laut Belgrader Medienberichten.

Medien: Kosovo als Grund

Die mazedonische Presseagentur Makfax, aber auch das russische Internetportal Sputnik hatten zuvor berichtet, dass die Meinungsdifferenzen um den Kosovo der Grund für den eiligen Abzug sein dürften.

Demnach hatte Belgrad die Information erhalten, dass Mazedonien bei der Ende Oktober anstehenden UNESCO-Generalversammlung die Aufnahme des Kosovo vorschlagen würde. Serbien widersetzt sich der Idee. Belgrad hatte vor zwei Jahren mit Hilfe Russlands die Aufnahme des Kosovo in die UNESCO verhindert.

Mazedonien beteuert gute Beziehungen zu Nachbarstaaten

Die Regierung Mazedoniens am Montag ihre Entschlossenheit bekräftigt, freundschaftliche Beziehungen mit den Nachbarstaaten zu fördern. Die Regierung führe eine Politik der guten Nachbarschaft und der regionalen Zusammenarbeit, der Neutralität und der Nichteinmischung in die Angelegenheiten anderer Staaten, hieß es in einer Aussendung.

Serbien hatte vor Jahren sein Nachbarland unter seinem Verfassungsnamen – Republik Mazedonien – anerkannt. Belgrad reagierte 2008 mit Unmut auf die Anerkennung des Kosovo durch Mazedonien. (APA, red, 21.8.2017)