Es läuft nicht richtig gut für die AfD. Zwar wird sie den Einzug in den Bundestag bei der Wahl am 24. September wohl schaffen. Aber in Umfragen ist sie von jenen hohen Werten, die sie im Vorjahr tatsächlich bei deutschen Landtagswahlen erzielt hat, weit entfernt.

Also legten die Spitzenkandidaten Alice Weidel und Alexander Gauland nun einen Klassiker auf: ihre Kritik an der deutschen Asylpolitik. Das ist schließlich jenes Thema, mit dem die AfD die meisten Erfolge erzielt hat.

Ein Evergreen, wird immer gern gehört – mögen sich die beiden gedacht haben, und das wird für die allertreuesten Fans auch gelten. Doch anderen, aus der bürgerlichen Mitte, die die AfD ja so gern erreichen möchte, dürfte eines schon aufgefallen sein: Die Zahl der Flüchtlinge ist stark zurückgegangen. Im ersten Halbjahr 2017 kamen nur noch 90.389 Asylsuchende. Im zweiten Halbjahr 2015 waren es achtmal so viele gewesen.

Aus AfD-Sicht ist das Vorgehen natürlich verständlich. Und es bringt ja für alle anderen, die vielleicht mal dran gedacht haben, bei der Bundestagswahl dieser Partei ihre Stimme zu geben, eine gute Klärung.

Deutschland zuerst, wir sind die Wichtigsten, anderes Elend geht uns einen Dreck an, Afrika interessiert uns nur, wenn es uns Flüchtlinge vom Hals hält, das belohnen wir finanziell. Das heißt es nämlich, wenn die AfD großzügig erklärt, sie wolle Flüchtlingen vor Ort helfen. (Birgit Baumann, 21.8.2017)