Washington – Nach der rechtsextremen Gewalt in Charlottesville und der Kritik an seiner Reaktion hat US-Präsident Donald Trump US-Bürger jeglicher Herkunft zur Einheit aufgefordert. "Die Liebe für Amerika bedeutet Liebe für all seine Bürger", sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) in einer Ansprache auf dem Militärstützpunkt Fort Myer in der Nähe von Washington.

"Wenn wir unsere Herzen öffnen, gibt es keinen Platz für Fanatismus und keine Toleranz des Hasses", so Trump. "Die jungen Männer und Frauen, die wir ins Ausland schicken, um dort unsere Kriege zu führen, haben es verdient, in ein Land zurückzukommen, dass nicht mit sich selbst Krieg führt", sagte Trump bei der Verkündung seiner Afghanistan-Strategie.

Zuvor hatte es heftige Kritik an Trumps Weigerung gegeben, sich eindeutig vom Aufmarsch von Neonazis, Mitgliedern des rassistischen Ku Klux Klans und anderen Rechtsextremen in Charlottesville zu distanzieren, bei dem eine Gegendemonstrantin getötet worden war.

Mehrheit für Denkmäler

Auslöser der rechtsextremen Proteste war die Entscheidung das Denkmal des Generals Robert E. Lee zu entfernen, der im US-Bürgerkrieg die für die Beibehaltung der Sklaverei kämpfende Armee der Konföderierten Staaten von Amerika befehligt hatte. Einer Umfrage zufolge steht die Mehrheit der US-Amerikaner hinter diesen Denkmälern: Wie die am Montagabend veröffentlichte Erhebung von Reuters und Ipsos ergab, sprechen sich 54 Prozent dafür aus, Konföderierten-Denkmäler an allen öffentlichen Plätzen zu bewahren.

27 Prozent sind dagegen, während 19 Prozent mit "weiß nicht" antworteten. Bei den Ergebnissen spielten Parteianhängerschaft und Hautfarbe eine wichtige Rolle: Während Weiße und Republikaner größtenteils dafür sind, die Statuen zu erhalten, ist der Widerstand bei Demokraten und Minderheiten größer. Viele amerikanische Städte erwägen derzeit, Denkmäler für Südstaaten-Generäle abzubauen. (APA, red, 22.8.2017)