In einem Round Table Talk diskutierten zwei User aus dem STANDARD-Forum, Bernhard und Michael, mit Susanne und Florian aus der A1 Community zum Potenzial des Phablets. Sprachassistenten als Zukunftstrend bei Smartphones und die große Konkurrenz zum kommenden iPhone waren ebenfalls Thema in der von A1-Community-Manager Felix Stoisser moderierten Diskussionsrunde.

Felix: Ein Jahr nach der Akkuproblematik rund um das Note 7: Ist in dieser kurzen Zeit das perfekte Note geglückt?

Bernhard: Das perfekte Note wird es nie geben. Ich mache mir aber keine großen Sorgen. Es handelt sich um einen normalen Modellwechselzyklus und Samsung hat das Problem erkannt, daher wird es keine großen Überraschungen geben.

Michael: Für eine Firma mit solchen Produktentwicklungsressourcen im Hintergrund ist ein Jahr ausreichend. Da steckt genug Erfahrung dahinter, um die Fehler zu analysieren und diese konsequent zu beheben.

Florian: Beim neuen Flaggschiff müssen die Akkuprobleme vermieden werden, ansonsten sehe ich schwarz für die Note-Reihe. Das Note 5 war in Europa nur eingeschränkt verfügbar, daher handelt es sich um das langerwartete Note. Ich bin positiv gestimmt.

Susanne: Das sehe ich auch so. Diesmal darf nichts passieren.

Felix von A1 sprach mit Bernhard, Florian, Susanne und Michael (v.l.n.r.) aus der STANDARD und A1 Community über das neue Samsung Galaxy Note 8.
Foto: Elisabeth Höfferer

Das Note 8 wird diesmal schon vor der IFA präsentiert: Denkt ihr, das kommende iPhone hat hier reingespielt?

Susanne: Das erste iPhone kam ja genau vor zehn Jahren heraus, somit handelt es sich um das Jubiläums-iPhone. Es ist daher sehr smart von Samsung das Produkt davor zu launchen. Apple wird bestimmt etwas Großes in der Hinterhand haben.

Ist ein 6,3 Zoll großes Display im Alltag noch handhabbar? Bei welcher Größe zieht ihr die Grenze?

Michael: Für mich kommt das Gewicht vor der Größe. Ich hatte das Huawei Mate 9 im Einsatz: Mit 5,9 Zoll war es schön groß, für einen "daily driver" aber leider zu schwer.

Florian: Ich sehe das entspannt. Das Galaxy S8+ hat eine ähnliche Größe und auch mein derzeitiges Smartphone, das Galaxy S7 Edge, ist vergleichbar. Die lassen sich alle leicht bedienen.

Michael: Die Bedienung ist das eine aber wie stecke ich es in die Hose ein?

Susanne: Phablets sind ja eine eigene Kategorie, für dessen großes Display man sich bewusst entscheidet. Mir persönlich ist das relativ egal, ob ich nun ein Phablet oder Tablet habe. Das Gerät kommt in die Tasche. Beim Telefonieren beobachte ich außerdem, dass Gespräche immer mehr über Headsets oder Freisprechanlagen geführt werden, da fällt die typische Bewegung, mit der ich mein Smartphone zum Kopf halte, ohnehin weg.

Für Susanne sind 6 Zoll die Grenze für einhändige Benutzung, erklärt sie in der Gesprächsrunde.
Foto: Elisabeth Höfferer

Bernhard: Ich finde die Diskussion um die Größe sinnlos. Es werden sich immer Anwender finden, die ein Smartphone oder ein Tablet in der Größe zwischen 4,5 und 13 Zoll wollen. Der fließende Übergang zwischen den beiden Geräten ist eben beim Phablet angesiedelt. Ich bediene mein Smartphone in der Regel mit zwei Händen, ich bin ja kein "Smombie".

Susanne: Ich bin meistens einhändig unterwegs und ich merke, dass bei 6 Zoll die Grenze ist, da man nicht mehr überall an den Bildschirm ran kommt.

Wohin wird der Mainstream in den nächsten Jahren gehen? Werden die Geräte noch größer oder besinnt man sich zu kompakteren Dimensionen?

Bernhard: Das klassische Smartphone wird sich zwischen 4,5 und 5,9 Zoll bewegen. Für diese Größe sind die typischen Einhand-Anwendungen konzipiert, darüber werden Phablets für bestimmte kreative oder Business-Zielgruppen relevant bleiben.

Michael: Die Diskussion ist insofern relevant, da der Mainstream den Umsatz definiert. Für unterschiedliche Anwendungsbereiche gibt es das passende Telefon, das sich durchsetzen wird. Die Deutsche Bahn zum Beispiel hat sich für Phablets entschieden, aber auch Architekten oder Kreativleute werden sich für größere Modelle entscheiden. Für mich muss der "daily driver" aber einhändig bedienbar sein.

Bernhard: Wobei auch die Diskussion Bildschirmgröße in Zoll vs. Gerätegröße zu führen ist. Wenn die ganze Front vom Bildschirm eingenommen wird, dann ist ein 6 Zoll nur mehr so groß wie ein 5,5 Zoll Gerät vor fünf Jahren. Ich sehe das Edge-Design daher sehr positiv.

Für Bernhard ist das Thema Smartphone-Kamera nicht sehr relevant, im Gegensatz zu den anderen Diskussionsteilnehmern.
Foto: Elisabeth Höfferer

Sind Dualkameras der große Smartphone Trend 2017?

Michael: Das Huawei hat es mit dem P9 vorgemacht. Die haben die Kooperation mit Leica in den Vordergrund gestellt und damit ein Unterscheidungsmerkmal geschaffen. Andere Hersteller springen jetzt auf den Zug auf.

Bernhard: Mich würde interessieren, wie wichtig das Feature Kamera ist. Mir persönlich ist es egal, ich nutze es nur für die Dokumentation.

Susanne: Bei mir ist es in den Top 5. Meine Entscheidung ist bewusst gefallen: Ich besitze keine andere Kamera mehr. Mein Freundeskreis bevorzugt auch bessere Smartphonekameras und erst dann kommt die Spiegelreflex. Die günstige Digitalkamera fällt weg, da man das Smartphone im Urlaub immer dabei hat.

Bernhard: Die Dualkamera wird dem durchschnittlichen User aber trotzdem egal sein, solange sie keine Qualitätsverbesserung bringt.

Florian: Wenn wir das LG G6 betrachten wird die Fotoqualität nicht besser, dafür setzt der Hersteller Tele und einen extremen Weitwinkel ein. Eine wirkliche Verbesserung habe ich bisher nur bei Huawei gesehen.

Die Leistung des Note 8 steigt, der Akku schrumpft. Wie ist diese Vorgangsweise mit dem Note 7 im Hinterkopf einzuordnen?

Michael: Samsung will das Gerät wohl leichter machen. Das unterstütze ich. Wobei 3300 mAh wenig sind.

Susanne: Aus meiner Erfahrung kommt man mit dieser Größe nicht durch den Tag.

Bernhard: Durch die Schnellladefunktion ist man aber schnell wieder bei 60-70 Prozent Akku.

Susanne: Stimmt. Intensivnutzer haben grundsätzlich ihren Zusatzakku dabei oder Ladegeräte an mehreren Orten. Da macht es keinen großen Unterschied. Trotzdem ist es etwas wenig.

Bernhard: Wir sind heute an einem Punkt angekommen, an dem sich die Nutzung von "Ich brauche die ultimative Akkukapazität" zu "Ich habe es eh gleich wieder geladen" gewandelt hat. Es reicht, das Smartphone 15-30 Minuten anzuschließen und man hat wieder essentiell Saft. Daher ist der große Akku nicht mehr so wichtig wie früher.

Felix interessiert vor allem, wie die Diskussionsteilnehmer persönlich die aktuellen Trends einschätzen.
Foto: Elisabeth Höfferer

Sprachassistenten wie Alexa oder Siri sind in aller Munde. Wo steht Samsung in diesem Bereich und was erwartet ihr von Bixby?

Susanne: Ich empfinde mich als tech-affiner Euphoriker und meine Paranoia stelle ich bei diesem spannenden Thema hinten an. Das zentrale Anwendungsfeld sehe ich zuhause oder im Auto, in der Öffentlichkeit ist der Monolog mit dem Assistenten aktuell noch sonderbar. Samsung hat als Hardwarehersteller im Vergleich zu Google, Amazon oder Apple aber extreme Nachteile, da man nicht die Datenmengen besitzt, um den Assistenten zu trainieren. Wenn alle Bixby nutzen, ist das aber eine große Möglichkeit für Samsung.

Florian: Bei mir ist es ähnlich. Zuhause nutze ich es auch sehr gerne. Wobei ich nicht alle Bereiche mit Sprachsteuerung abdecken muss. In der Öffentlichkeit fühlt es sich komisch an.

Susanne: Das wird sich garantiert noch ändern und wir werden uns noch viel mehr an Sprachsteuerung gewöhnen. Da es tatsächlich viel bequemer ist. Wenn ich überlege wie ich morgens Alexa benutze: Es ist viel komfortabler.

Bernhard: Ich bin da ganz bei dir: Ich denke Samsung hat nicht die Möglichkeit wie Google oder Amazon an diese relevanten Daten zu gelangen, um die künstlichen Intelligenzen zu trainieren. Das ist das Hauptproblem und daran ersichtlich, dass sie außerhalb ihres Kernmarktes Korea schwer Anschluss gefunden haben.

Habt ihr es mitbekommen? Angeblich wird beim nächsten iPhone Augmented Reality unterstützt. Seht ihr das als innovativ an?

Bernhard: AR ist für ein Telefon nur bedingt innovativ, es bietet sich eher bei Brillen an. Hier fehlte es an sozialer Akzeptanz – der erwartete Hype blieb aus. Auch für mich ist das nicht relevant, da ich beispielsweise kein "Pokemon Go" spiele. Im professionellen Bereich sind eher Systeme wie Microsoft Hololense im Einsatz. Oder man geht gleich in die Richtung von wirklichen VR-Systemen wie Oculus Rift.

Susanne: Bei Google Glasses hat es mich bedingt beeindruckt. Im Enterprisebereich ist es sicher sinnvoll für spezielle Anwendungsfelder wie bei der komplexen Fertigung und lustig für Techies, aber nicht für die breite Masse geeignet.

Florian: Ein Smartphone hat jeder, warum nicht dort AR und VR einbauen? Jedoch ist eine gewisse Qualität ein Muss. Mit dem S7 Edge ist VR zum Beispiel schon sehr beeindruckend. Ein echtes VR-Headset für den PC hat Potential als Showcase für neue Techniken, die man auf eigene Geräte auslagern kann. Für mich ist daher der Einsatz in einem Smartphone sehr sinnvoll.

Florian und Susanne sind seit längerem in der A1-Community aktiv.
Foto: Elisabeth Höfferer

Duell der Giganten: Apple oder Samsung? Wenn wir von Innovationen sprechen, was denkt ihr, worin sich die beiden Flaggschiffe unterscheiden?

Bernhard: Smartphones und Phablets sind mittlerweile eine sehr reife Produktkategorie – Innovation und Unterscheidungen werden daher immer schwieriger. Apples 3D-Touch ist nett, jedoch nicht das Killer-Feature, das alles andere obsolet macht. Oft ist es "more of the same" mit unterschiedlichen Spielereien.

Michael: Für mich ist das Ökosystem ein spannendes Thema: Fraglich ob es beim kommenden iPhone etwas offener sein wird. Ich denke aber eher nicht, daher hat Android bei mir immer den Vorrang bekommen.

Susanne: Die Entscheidung zwischen dem Note 8 oder dem neuen iPhone wird keine Entscheidung sein, die auf den Spezifikationen gründet.

Bernhard: Die Frage ist, wie die User Experience sein wird. Das Design und die Bedienung haben sich immer mehr angenähert, daher gibt es für mich keine großen Unterschiede. Ich selbst suche bei meinem Smartphone ein möglichst sauberes Android, da ist Bixby der falsche Ansatz. Auf der anderen Seite sehe ich das Note als konkurrenzlos, da Apple kein Gerät in dieser Größe heraus bringen wird.

Florian: Das Note ist keine Konkurrenz zum iPhone. Auch nicht zum iPhone Plus. Die Größe hebt das Gerät definitiv in ein ganz anderes Anwendungsfeld. Dazu kommt noch der Stift, den das iPhone nicht besitzt. Die Bedienung ist daher ganz eine andere.

Wie denken Sie über die aktuellen Smartphone-Trends?

Wo liegt für Sie die ideale Größe bei Smartphones und warum? Aufwendige Anwendungen und intensivere Nutzung verlangen Akkus einiges ab: Führen Sie zusätzliche Akku-Packs mit sich oder verlassen Sie sich auf Lademöglichkeiten "on the go"? Nutzen Sie Sprachassistenten wie Siri, Alexa und Samsungs Bixby oder ist Ihnen diese Technologie noch zu wenig ausgereift?

Tipp: In der A1 Community können Sie mit vielen Smartphone-Experten wie Florian und Susanne rund um das Note 8 diskutieren und sich bei Fragen zum Gerät austauschen.