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Seth DeValve stand bei der Hymne nicht auf.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Joe Sargent

Cleveland – Auch Seth DeValve ging diesmal auf die Knie. Gemeinsam mit elf Teamkollegen von den Cleveland Browns protestierte der Footballprofi beim Abspielen der Nationalhymne gegen Rassismus und Ungerechtigkeit in den USA. DeValve ist der erste weiße NFL-Spieler, der mit dieser Geste Unmut äußerte. Seine Frau ist Afroamerikanerin. "Ich werde Kinder aufziehen, die nicht wie ich aussehen. Ich will dazu beitragen, dass sie in besseren Verhältnissen aufwachsen als in denen, die wir gerade haben", sagte der 24-Jährige.

Im Vorjahr hatte Colin Kaepernick, damals Quarterback der San Francisco 49ers, mit dem Hymnenprotest in der NFL wegen Polizeigewalt und Rassendiskriminierung begonnen. Andere Sportler nahmen sich daran ein Beispiel.

Jetzt geht alles von Neuem los. Auslöser der neuen Proteste waren die blutigen Ausschreitungen bei einer Demonstration von Rechtsextremen in Charlottesville, Virginia, vor elf Tagen. Vor dem Testspiel der Cleveland Browns gegen die New York Giants bildeten zwölf Spieler der Browns einen Kreis, vier weitere stehende Teamkollegen legten ihre Hände auf deren Schultern. Bisher hatten meist nur einzelne Profis gekniet oder waren auf der Bank sitzengeblieben, kurz vor dem Saisonauftakt am 7. September weitet sich der Protest aus.

"Es macht mich traurig, dass wir 2017 so etwas tun müssen", sagte DeValve. "Ich liebe dieses Land. Ich liebe unsere Hymne. Die USA sind die beste Nation der Welt, denn hier bekommen Bürger mehr Möglichkeiten als sonst irgendwo. Das Problem ist, dass nicht jeder die gleichen Möglichkeiten bekommt." (sid, red, 22.9.2017)