Pjöngjang – Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un hat nach Darstellung des isolierten Staates den Bau weiterer Raketenteile angeordnet. Die amtliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete am Mittwoch, Kim habe bei einem Institut unter anderem Raketenantriebe in Auftrag gegeben. Die Ausweitung der Produktionskapazität sei mit Hilfe von Kohlefasermaterialien möglich.

Nach den starken Spannungen mit Nordkorea hat US-Außenminister Rex Tillerson der Führung in Pjöngjang ein Signal der Versöhnung gesandt. Es sei zu begrüßen, dass sich das Land zuletzt zurückgehalten habe, sagte Tillerson am Dienstag vor Journalisten in Washington. Er hoffe, in "naher Zukunft" einen Weg zu einem Dialog zu finden. Nordkorea hatte Ende Juli trotz internationaler Verbote erneut eine Interkontinentalrakete getestet, die Experten zufolge auch die USA hätte erreichen können. US-Präsident Donald Trump drohte daraufhin mit "Feuer und Wut", sollte das isolierte Land die Vereinigten Staaten bedrohen.

Keine Tests seit Resolution

Tillerson sagte nun, seit der Verabschiedung einer weiteren UN-Resolution habe es von Nordkorea keine Raketenstarts oder andere Provokationen gegeben. Er sei zufrieden, dass sich die Staatsführung anders als früher zurückhalte. "Sie müssen noch mehr tun, aber ich weiß ihre bisherigen Schritte zu würdigen." Tillersons Ministerium hatte in diesem Monat erklärt, Nordkorea müsse noch einen weiten Weg gehen, bevor die US-Regierung Gespräche überhaupt erwäge.

Die USA hatten gemeinsam mit China, Russland, Japan und Südkorea in den sogenannten Sechs-Parteien-Gesprächen bereits mit Nordkorea verhandelt. Angedacht war, dass die Führung in Pjöngjang ihr Atomprogramm einstellt und dafür diplomatische Erleichterungen und Hilfe bei der Energieerzeugung bekommt. Die Verhandlungen wurden jedoch im Jahr 2008 abgebrochen. (APA, Reuters, 23.8.2017)