Die beiden Hauptdarsteller der Serie: Dylan Minnette and Katherine Langford.

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Wien – Suizid ist ein heikles Thema. Bei der medialen Darstellung kommt es vor allem auf das "Wie" an, betonen Wissenschafter der MedUni Wien im "British Medical Journal".

"Das Thema gehört entstigmatisiert und muss daher auch im TV angesprochen werden. Aber man sollte besser zeigen, wie man nach einem Suizidversuch weiter leben kann, wie es gelingt, danach sein Leben zu managen und in den Griff zu kriegen und zu zeigen, dass es immer einen Ausweg gibt. Das könnte enorm hilfreich sein", sagt Benedikt Till von der MedUni Wien.

Das Ziel der Wissenschafter: "Wir wollen in Zusammenarbeit mit amerikanischen Suizidpräventionsexperten Druck auf Netflix aufbauen. Vielleicht können wir dort und bei anderen Teilen der Unterhaltungsindustrie eine Änderung der Darstellung von Suizid im TV erreichen."

Hilfestellungen

Um auch Pädagogen, Ärzten und Eltern eine Hilfestellung im Umgang mit der Netflix-Serie "13 Reasons Why‘ in der Schule" ("Tote Mädschen lügen nicht") geben zu können, bieten die Wissenschafter nun Empfehlungen an, die kostenlos im Internet abrufbar sind.

Zudem haben die Experten der MedUni Wien maßgeblich an der Überarbeitung der Medienempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO für die Darstellung von Suizid mitgewirkt. Diese sollen anlässlich des Welt-Suizidpräventionstags am 10. September in Genf präsentiert werden. Der zentrale Inhalt: "Es geht darum, wie man suizidale Inhalte in Medien so aufbereiten kann, dass Nachahmungseffekte minimiert werden und präventive Effekte untermauert und gezeigt werden können." (red, 23.8.2017)