Kabul – Der afghanische Präsident Ashraf Ghani hat die neue US-Strategie für Afghanistan zum Anlass genommen, die Taliban zum Frieden aufzurufen. "Unser Feind versteht nun, dass die Unterstützung unserer internationalen Partner keine zeitliche Grenze hat", sagte Ghani am Mittwoch in einer Rede an die Nation.

Die radikal-islamischen Taliban müssten ihre Hoffnung auf einen Sieg aufgeben. Sie sollten ihren bewaffneten Widerstand beenden und sich an Friedensgesprächen beteiligen.

US-Präsident Donald Trump hatte am Montagabend verkündet, dass die USA ihr militärisches Engagement in Afghanistan verstärken wollen. Ausländische Truppen sind dort als Ausbildner und Berater der afghanischen Sicherheitskräfte im Einsatz; daneben greifen die USA auch direkt in Kämpfe ein. Eine Aufstockung der Truppen zeichnet sich ab, wobei Trump keine Zahlen nennen wollte.

Kritik an fehlender Frist für Truppenabzug

Die neue US-Strategie gegen die Taliban sei gut für beide Länder, sagte Ghani in der direkt übertragenen Ansprache. Afghanistan sei eine Front im Kampf für die globale Sicherheit. Er begrüßte, dass Trump keine Frist für einen Truppenabzug gesetzt habe.

An das Nachbarland Pakistan gerichtet sagte Ghani, ein instabiles Afghanistan begünstige niemanden. Islamabad solle die Gelegenheit ergreifen und seine Haltung zu Afghanistan ändern. Afghanistan und die USA werfen Pakistan seit langem vor, den afghanischen Taliban und anderen Extremisten in den Stammesregionen im Grenzgebiet zu Afghanistan Unterschlupf zu gewähren. (APA, 23.8.2017)