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Schwere Zeiten für Martin Schulz. An einen Wahlsieg des SPD-Chefs glauben nur noch wenige.

Foto: AP / Michael Kappeler

Berlin – Etwas mehr als drei Viertel aller Deutschen – nämlich 76 Prozent – gehen nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazin "Stern" davon aus, dass die deutsche Bundestagswahl am 24. September bereits so gut wie entschieden ist und die SPD nicht mehr stärkste Partei werden kann. Nur 19 Prozent meinen, dass die SPD dies noch schaffen könnte – darunter 25 Prozent der eigenen Anhänger.

Im Mai, als schon einmal nach den Chancen eines SPD-Wahlsiegs, nach Wechselstimmung und Koalitionspräferenzen gefragt worden war, hatten noch 30 Prozent prognostiziert, dass die SPD als stärkste Partei den Kanzler stellen wird – darunter 39 Prozent der eigenen Anhänger.

Keine Wechselstimmung

Nur noch 35 Prozent aller Befragten machen derzeit eine Wechselstimmung in der Bevölkerung aus – im Mai waren es noch 40 Prozent, im März sogar 59 Prozent. Eine Mehrheit von 60 Prozent glaubt nicht, dass sich die meisten Deutschen momentan einen Wechsel in der Regierungsverantwortung wünschen.

Lediglich ein Wert bleibt seit Mai konstant: 25 Prozent der Befragten präferiert nach wie vor eine Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD. Nur noch 19 Prozent – vier Prozentpunkte weniger als im Mai – wünschen sich eine aus deutscher Union und FDP. Obwohl eine Mehrheit für Schwarz-Gelb durchaus möglich geworden ist, sprechen sich die meisten Befragten für die Fortsetzung der Großen Koalition aus – darunter am häufigsten die Anhänger von Union (38 Prozent) und SPD (33 Prozent).

Jamaika nicht beliebt

Ein Bündnis von Union, FDP und Grünen – die sogenannte Jamaika-Koalition – befürworten 10 Prozent, drei Punkte mehr als im Mai. Eine rot-rot-grüne Koalition aus SPD, Linken und Grünen wird mittlerweile wieder von 16 Prozent der Deutschen favorisiert – im Mai waren es nur 11 Prozent. Lediglich 7 Prozent der Befragten würden eine Ampel aus SPD, FDP und Grünen gutheißen. Insgesamt 12 Prozent – darunter mit 39 Prozent die meisten AfD-Anhänger – könnten sich auch eine andere Koalition vorstellen.

Das Forsa-Institut befragte am 17. und 18. August 2017 im Auftrag des Magazins stern 1.008 repräsentativ ausgesuchte deutsche Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten. (APA, 23.8.2017)