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Zurück im Job aber gedanklich noch am Strand? Im Fachjargon nennt man dieses Gefühl Post-Holiday-Syndrom.

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Das Schlechteste am Urlaub? Der Tag danach im Büro. Dieses Gefühl dürften gerade zu dieser Zeit viele Berufstätige kennen. Der Sommer neigt sich dem Ende zu und damit endet auch die Hauptreisezeit. Statt Sommer, Sonne, Strand und Meer heißt es wieder Mails und Meetings.

Post-Holiday-Syndrom

In dieser Zeit fühlt sich laut einer Umfrage der Reisesuchmaschine momondo.at jeder Dritte Österreicher niedergeschlagen. Diagnose: Post-Holiday-Syndrom. Die Betroffenen leiden unter Konzentrationsstörungen, Antriebs- und Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und damit einhergehender Erschöpfung. Wie lange die Erholung nach der Rückkehr anhält wurde auch wissenschaftlich untersucht. Nach spätestens einem Monat scheint der Gute-Laune-Puffer verschwunden. Das belegte unter anderem die Psychologin Jessica de Bloom. Meistens gehe es aber noch schneller. Demnach sei der Urlaubseffekt schon innerhalb der ersten Woche wieder verschwunden.

Übrigens sorgt auch der erste Urlaubstag nicht automatisch für gute Laune. Der Körper muss zunächst den Arbeitsstress hinter sich lassen und in der Freizeit ankommen. Erst nach zwei bis drei Tagen setzt die Erholung ein, etwa zwei Tage vor Urlaubsende sinkt die Stimmung aber wieder. Der niederländische Tourismuswissenschaftler Jeroen Nawijn beschreibt dieses auf und ab als die typische "Urlaubs-Glückskurve".

Tipps gegen den Blues

Wer sich nach dem Urlaub am Tiefpunkt dieser Kurve befindet, braucht nicht verzagen. Ein paar ganz simple Strategien können dabei helfen, dass es rasch wieder bergauf geht.

  • Mittwoch als neuer Montag

Profis sorgen dafür, dass nach dem Urlaub nicht gleich eine Fünf-Tage-Woche auf sie wartet. Auch in der Momondo-Umfrage geben 41 Prozent an bewusst Puffertage einzuplanen. Gerne wird der erste Arbeitstag beispielsweise auf einen Mittwoch gelegt – dann ist das Wochenende auch schon nah. Wer sehr viele Mails empfängt kann auch die Abwesenheitsnotiz noch ein paar Tage verlängern, um zunächst Nachrichten abzuarbeiten.

  • Klein anfangen

Wenn am Tag Eins gleich ein besonders lästiger Kunde, ein Mammut-Meeting oder eine andere ungeliebte Aufgabe wartet, flüchtet man sich gedanklich gerne wieder in den Liegestuhl am Meer. Wer mit schönen Aufgaben startet hat es da definitiv leichter.

  • Biorhythmus beachten

Wer den Urlaub über Langschläfer war oder in einer anderen Zeitzone weilte, wird wahrscheinlich nur schwer zurück zum frühen Aufstehen finden. Falls diese Umstellung schwer fällt, lohnt es sich auch hier ein paar Tage Eingewöhnungszeit einzuplanen. Genug Schlaf ist mit die wichtigste Voraussetzung um gut in den Arbeitsalltag zu starten.

  • Ordnung ist das halbe Leben

Wer nach zwei Wochen Sommer, Sonne, Strand und Meer an einen Arbeitsplatz voller Post-Its, anderer Zettel, Kaffeetassen und Werkzeug kommt, hat bestimmt keine große Freude. Deswegen gilt: Vor dem Urlaub für Ordnung sorgen. Dazu gehört nicht nur ein aufgeräumter Schreibtisch, sondern auch die Ordnung am virtuellen Arbeitsplatz: Abwesenheitsnotiz mit Ansprechpartner während der Abwesenheit, Mails gegebenenfalls in diverse Ordner weiterleiten lassen, die dann nach dem Urlaub thematisch sortiert gelesen werden können.

  • Urlaubsfeeling mitnehmen

Manchmal sind es Kleinigkeiten, die man am Urlaub vermisst: Der Geruch nach Sonnencreme, ein bestimmtes Gericht, die guten Bücher, die man gelesen hat. Was man besonders genossen hat, sollte man deswegen auch zurück im Alltag so gut wie möglich bewahren: Sich beispielsweise an einem Abend pro Woche Zeit für die neu gelernte Sportart nehmen, landestypische Rezepte kochen, die Musik weiterhin hören. Das beste Rezept gegen den Urlaubs-Blues ist aber die Vorfreude: Am besten also gleich den nächsten Urlaub planen und in die Zukunft schauen. (lhag, 24.8.2017)