Armin Wolfs "Homestory" in der ZiB 2.

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Bei interessanten Beiträgen bleibt immer die Sehnsucht nach Vertiefung übrig. Vielleicht wird aber die ORF -Neuheit "Daheim in Österreich" einmal nach Innsbruck pilgern, in die Gegend des olympischen Dorfes von 1964, wo Armin Wolf lesen und schreiben gelernt hat – als "Sohn eines Hausmeisters", wie er erzählt.

"ZIB 2"-Homestory: Olympisches Dorf in Innsbruck
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Wolf trifft in seiner "ZiB 2"-Homestory (Reporter besuchen ihre Heimatorte) auch Menschen, die er von früher her kennt, als die Gegend eine rote Hochburg war – inmitten eines schwarzen Bundeslandes. Die Dinge haben sich im Sinne der Blauen gewandelt, es ist dabei viel Gefühl im Spiel: Eine Trafikantin, bei der Wolf einst Zigaretten für die Eltern geholt hat, engagiert sich für die FPÖ, denn die "Heimischen fühlen sich hier in der Minderheit".

Und auch die Stammgäste eines Cafés, die Wolf anspricht, haben so ihre Empfindungen. Migranten? "Jene, die kriminell sind, brauchen wir nicht." Der Herr Yagdi mit dem Kebaplokal sei aber ein Guter, und das schon seit 30 Jahren. "Des san normale Leit", wird auch Friseur Mirza attestiert.

Wolf wirft ein, dass hier in den letzten zwei Jahren die Kriminaldelikte zurückgegangen seien und die Gegend in dieser Hinsicht ohnedies nicht auffällig ist. Ein alter Freund, Thomas Pupp, SPÖ, kann allerdings Versäumnisse nicht leugnen. Man hätte "hinhören sollen" und die Internationalität wohl also sinnvoller gestalten.

Wie aber die Empfindungen der Besorgten etwas näher an die Realität bringen? Wolf hat auch keine Antwort, sein Beitrag ist zu Ende. Die Lage seines Viertels am östlichen Stadtrand Innsbrucks lässt sich ja nicht in ein paar Minuten erhellen. Irgendwer könnte, sollte sich aber Zeit nehmen. (Ljubiša Tošić, 23.8.2017)