Foto: Daniel Koller/derStandard.at

Ob im Freibad, im Garten oder am Balkon, draußen Musik zu hören macht einfach Laune. Während früher noch zu der Akustikgitarre gegriffen wurde, gibt es nun portable Lautsprecher, die kabellos die Umgebung beschallen. Drei verschiedene und unterschiedlich teure Bluetooth-Boxen wurden von uns in den vergangenen zwei Monaten getestet – am Strand, auf der Donauinsel und im Garten.

Anker Soundcore 2: Für Sparfüchse

Mit einem Preis von circa 50 Euro und einem Gewicht von 358 Gramm sind die Bluetooth-Lautsprecher von Anker die leichtesten und günstigsten Boxen in unserem Test. Die Soundcore 2 sind wasserfest und laut Herstellerangaben auch gegen Staub gewappnet. Nach mehreren Einsätzen am Strand und auf der Donauinsel funktionierten die Lautsprecher weiterhin problemlos. Auf der Oberseite der Boxen finden sich mehrere Bedienelemente – so lässt sich etwa die Lautstärke regulieren oder ein Song gestartet beziehungsweise gestoppt werden.

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Akku

Anker verspricht, dass mit einer einzigen Akkuladung bis zu 24 Stunden Wiedergabe möglich sind. Im Test wurde dieser Wert sogar um circa eineinhalb Stunden überboten – vorausgesetzt, man hört auf mittlerer Lautstärke. Die Kapazität des Akkus liegt bei 5.200 mAh. Um die Soundcore 2 wieder gänzlich aufzuladen, sind circa drei Stunden an der Steckdose nötig. Bei geringem Akkustand wird der Nutzer mittels rot blinkender Leuchte informiert.

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Verbindung

Die Verbindung mit einem Quellgerät ist schnell aufgebaut – Anker setzt bei den Soundcore 2 auf Bluetooth 4.2. Die Lautsprecher kommen allerdings ohne Apt X aus, wodurch keine verlustfreie Übertragung möglich ist. Der Hersteller verspricht eine Reichweite von 20 Metern, in unserem Test mit mehreren Geräten war dies aber stark geräteabhängig und ein Abstand von zehn Metern realistischer. Mit Wänden kommen die Boxen auch nicht wirklich klar – hierdurch verringert sich die Reichweite noch um einen Deut mehr. Wer nicht auf Bluetooth setzen will, kann eine Verbindung mittels optionalem AUX-Kabel herstellen.

Sound

Der Klang der Boxen ist in Ordnung. Insgesamt liefern sie einen guten Sound – beim Bass hapert es etwas. In puncto Lautstärke sind die Boxen absolut ausreichend für Strand oder Freibad, bei einer größeren Party sollte man dann doch auf andere Lautsprecher setzen. Auffällig ist auch, dass die Soundcore 2 vibrieren, sobald lauter aufgedreht wird. Bei mittlerer Lautstärke ist dies nicht zu beobachten.

DER STANDARD

Fazit

Die Anker Soundcore 2 sind sehr gute Bluetooth-Lautsprecher mit einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Boxen sind einfach mitzunehmen und liefern bei mittlerer Lautstärke einen Klang, der in Ordnung ist. Für Strand und Bad also durchaus geeignet – wenn es etwas lauter sein soll, kann auf die Soundcore Boost von Anker zurückgegriffen werden, die deutlich mehr Lautstärke bieten und circa 25 Euro mehr kosten.

Ultimate Ears Boom 2: Für Outdoor-Fans

Die Bluetooth-Lautsprecher sind mit einem Preis von 120 Euro in der Mittelklasse anzusiedeln und wiegen mit 548 Gramm deutlich mehr als die Konkurrenz von Anker. Die UE Boom 2 sind wasserdicht, schlagfest und staubsicher, wie der Hersteller verspricht. Beim Härtetest am Sandstrand inklusive mehrerer Ausflüge ins Wasser zeigten die Lautsprecher keine Blöße. Auf der einen Seite der zylinderförmigen Boxen lässt sich die Lautstärke regeln. Die Boxen können entweder über die Oberseite der Boom 2 oder mittels eigener App eingeschaltet werden.

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Akku

Vom Hersteller werden 15 Stunden ununterbrochene Wiedergabe angegeben. Auch hier variiert die tatsächliche Laufzeit stark. Hört man mit mittlerer Lautstärke, werden die 15 Stunden aber erreicht. Die Akkukapazität liegt dem Hersteller zufolge bei 1.800 mAh. Um die Boxen gänzlich aufzuladen, sind circa zweieinhalb Stunden an der Steckdose nötig. Auch hier wird über einen geringen Akkustand informiert, hier allerdings mittels Sprachansage, dass man die Lautsprecher doch bitte wieder aufladen soll.

Verbindung

Auch hier lässt sich die Verbindung geschwind aufbauen, bei den Boom 2 kommt Bluetooth 4.0 zum Einsatz. Zudem kann NFC verwendet werden. Wie bereits bei der Konkurrenz von Anker ist keine verlustfreie Übertragung mittels Apt X möglich. Der Hersteller verspricht eine Reichweite von 30 Metern. Im Test mit mehreren Geräten wurde dies allerdings nicht erreicht, vielmehr war nach circa 20 Metern Schluss. Eine Wiedergabe mittels AUX-Anschluss ist hier ebenso möglich, vorausgesetzt, man kauft ein dementsprechendes Kabel nach.

Klang

Die Boxen liefern bei unterschiedlichen Genres einen guten bis sehr guten 360-Grad-Klang. Auch bei den Bässen zeigen die Boom 2 keine Blöße. Im Gegensatz zu Ankers Soundcore 2 haben die Lautsprecher auch keine Probleme bei maximaler Lautstärke. Die Boxen sind zudem deutlich lauter und können auch bei Outdoor-Festivitäten eingesetzt werden. Mittels App ist zudem eine Verbindung mit bis zu 150 Boom 2 gleichzeitig möglich – diese Funktion konnte allerdings mangels Zweitgerät nicht getestet werden.

DER STANDARD

Fazit

Die Ultimate Ears Boom 2 überzeugen durch einen guten Klang, sehr hoher Lautstärke und die Tatsache, dass selbst Sand und Wasser die Boxen nicht beschädigen. Einzig die Akkulaufzeit und das Preis-Leistungs-Verhältnis trüben das Gesamtbild. Insgesamt sind die Lautsprecher aber klar zu empfehlen, ob am Strand, Balkon oder bei einem kleineren Fest im Freien.

KEF Muo: Für Soundgourmets

Die KEF Muo sind mit einem Preis von circa 300 Euro klar in der Premiumklasse anzusiedeln. Der hohe Preis ist beim ersten Auspacken zumindest etwas nachvollziehbar – das Vollmetallgehäuse fühlt sich sehr hochwertig an, mit einem Gewicht von 816 Gramm liegt man aber auch deutlich über jenem der Konkurrenz. Die Boxen sind ferner weder wasserfest noch staubgeschützt. Für den Strand sind die Lautsprecher somit weniger geeignet, auf dem Balkon oder im Freien stechen die KEF Muo aufgrund ihres Designs aber heraus.

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Akku

Der Hersteller verspricht zwölf Stunden ununterbrochene Wiedergabe. Wie bei den restlichen Boxen wurde dies bei mittlerer Lautstärke erreicht – bei maximalem Einsatz sind nur circa sechs Stunden möglich. Die exakte Akkukapazität wird nicht verraten. Drei Stunden lang müssen die Lautsprecher laut Hersteller aufgeladen werden. Im Test war dies auch der Fall. Bei einem geringen Akkustand wird der Nutzer mit einer Melodie gewarnt, zudem blinkt es auf der Seite bei den Bedienelementen rot auf.

Verbindung

Eine Verbindung kann mittels Bluetooth 4.0 und NFC schnell aufgebaut werden – bis zu zwei Geräte können gleichzeitig verbunden sein. Im Gegensatz zu der günstigen Konkurrenz ist der Apt-X-Codec im Einsatz – dieser verspricht Streaming in CD-Qualität. KEF verspricht bei den Bluetooth-Lautsprechern eine Reichweite von zehn Metern – dies konnte im Test verifiziert werden. Allerdings kam es im Laufe des Testzeitraums immer wieder zu ärgerlichen Verbindungsabbrüchen. Worauf dies zurückzuführen war, konnte nicht eruiert werden. Wie auch bei den restlichen Lautsprechern ist eine Wiedergabe mittels AUX-Eingang möglich.

Klang

Es dürfte wohl nicht überraschen, dass die KEF Muo eindeutig den besten Klang liefern. Der Unterschied durch die Verwendung von Apt X ist durchaus hörbar. Die Boxen liefern einen hervorragenden neutralen Sound – im direkten Vergleich mit den zwei anderen Lautsprechern ist der Unterschied hier riesig. In puncto Lautstärke erreichen die Boxen einen ähnlichen Level wie die Boom 2 – durch die Bauart wirkt dies aber nicht so raumfüllend wie bei der Konkurrenz von Ultimate Ears.

DER STANDARD

Fazit

Die KEF Muo liefern einen hervorragenden Klang, sind allerdings weder wasser- noch staubfest und ferner aufgrund des hohen Preises von fast 300 Euro nicht wirklich für den Strand oder fürs Freibad geeignet. Für Soundgourmets, die hochqualitative Musik verlustfrei im Freien abspielen wollen, sind die Lautsprecher aber durchaus die richtige Wahl – vorausgesetzt, die Bluetooth-Verbindung funktioniert zuverlässiger als bei unserem Testgerät. (Daniel Koller, 23.08.2017)