Ali Zeidan, Exministerpräsident.

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Tripolis – Nach neuntägiger Geiselhaft ist Libyens ehemaliger Ministerpräsident Ali Zeidan wieder frei. Wie ein Freund des Exregierungschefs, Karam Chaled, am Mittwoch mitteilte, ist Zeidan in guter gesundheitlicher Verfassung. Der 67-Jährige war von November 2012 bis März 2014 Regierungschef – nach Betrugsvorwürfen musste er sein Amt aufgeben und verließ das Land.

Eine bewaffnete Gruppe hatte ihn vergangene Woche nach seiner Rückkehr für einen Familienbesuch aus einem Hotel in Tripolis entführt.

Chaled machte Anhänger der international anerkannten libyschen Einheitsregierung für die Entführung verantwortlich. Zeidan werde das Land nun wieder verlassen. Der Sohn des Ex-Ministerpräsidenten, Zeidan Zeidan, sagte, er sei froh, dass sein Vater nicht misshandelt wurde. "Wir können bisher nicht sagen, wer hinter der Entführung stand", erklärte der Sohn.

Seit dem Sturz von Libyens langjährigem Machthaber Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 herrscht Chaos in dem nordafrikanischen Land. Trotz der Bildung der Einheitsregierung werden weite Teile des Landes weiter von bewaffneten Milizen kontrolliert. Die von der UNO gestützte Regierung der nationalen Einheit mit Sitz in Tripolis nahm im März 2016 ihre Arbeit auf. Eine Gegenregierung hat ihren Sitz im ostlibyschen Bengazi. (APA, 23.8.2017)