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Eine Frau mit Mission: Valerie Plame Wilson will Trump "abstellen".

Foto: ap/M. Spencer Green

Knackig, frech und mit enormer Reichweite – kein Medium nutzt US-Präsident Donald Trump lieber als den Nachrichtendienst Twitter. Selbst gutes Zureden seiner engsten Berater, sich an diplomatische Gepflogenheiten zu halten, konnte ihn bislang nicht stoppen.

Eine hat nun genug von diesen Eskapaden: Die ehemalige CIA-Agentin Valerie Plame Wilson hat die Nase gestrichen voll und sieht es hoch an der Zeit, zu handeln. Dabei ist ihr fast jedes Mittel recht. So verlautbarte sie vergangene Woche über die Website GoFundMe, Twitter zu kaufen, um dann den Störenfried Trump zu verbannen. Eine Milliarde Euro will sie dafür über Crowdfunding einsammeln, um Kontrolle über das soziale Netzwerk zu bekommen und dem Präsidenten sein "Megafon wegzunehmen".

"Donald Trump hat viele abscheuliche Dinge auf Twitter getan", schreibt sie. "Seine Tweets schaden dem Land, von seiner Unterstützung für Rassisten bis zu Aufrufen zur Gewalt gegen Journalisten." Seine Androhungen nuklearer Gewalt gegen Nordkorea seien gefährlich. "Es ist Zeit, ihn abzuschalten", meint deshalb Wilson. Bislang sind allerdings erst etwas über 6.000 Dollar (rund 5.100 Euro) zusammengekommen.

Das Weiße Haus reagierte gelassen. Die geringe Teilnahme zeige, dass die Bevölkerung Trumps Gebrauch von Twitter möge, erklärte die stellvertretende Pressesprecherin Sarah Huckabee Sanders in einer Mitteilung. Die Aktion sei ein "lächerlicher Versuch", den Präsidenten in seinen Rechten des ersten Zusatzartikels der US-Verfassung zu beschränken, die unter anderem die Meinungsfreiheit beinhalten. Dies sei ein deutlicher Ausdruck von Hass und Intoleranz, hieß es in der Erklärung. Von Twitter selbst gab es keine Stellungnahme.

Valerie Plame Wilson wurde Anfang der 2000er-Jahre berühmt. Sie hatte für die US-Regierung Belege für ein angebliches Massenvernichtungsprogramm der irakischen Regierung sammeln sollen. 2003 flog ihre Identität auf, zwei Jahre später schied sie aus dem Geheimdienst aus. (ch, 24.8.2017)