Silverstone/Wien – Zwei Wochen nach Österreich geht die Motorrad-WM in Großbritannien weiter. Sieben Rennen vor Schluss haben in der MotoGP zumindest fünf Fahrer noch realistische Titelchancen. Allen voran der spanische Titelverteidiger Marc Marquez, der nach Platz zwei beim Thriller in Spielberg 16 Punkte vor Spielberg-Sieger Andrea Dovizioso führt.

Dabei hatte Marquez nach einem Katastrophenstart zu Saisonbeginn schon 37 Punkte Rückstand auf den damals Führenden gehabt. Mit drei Saisonsiegen und zuletzt fünf Podestplätzen in Folge hat sich der 24-jährige Honda-Pilot jedoch zurück an die Spitze gearbeitet.

Die MotoGP steht in England aber auch ganz im Zeichen von Valentino Rossi. Der neunfache Weltmeister absolviert im "Home of British Motor Racing" als erster Pilot überhaupt seinen 300. Start in der Motorrad-Königsklasse. Auch seinen ersten Sieg in der obersten Kategorie hat der 38-jährige Superstar aus Italien im Jahr 2000 im Grand Prix von Großbritannien gefeiert, damals im Donington Park auf einer Fünfhunderter.

In der laufenden WM liegt der Yamaha-Fahrer hinter Marquez, Dovizioso und seinem Yamaha-Teamkollegen Maverick Vinales mit 33 Punkten Rückstand auf den Leader auf Platz vier. "Silverstone ist lang und hat viele Hochgeschwindigkeits-Kurven. Das sollte meinem Fahrstil entgegenkommen", sagte Rossi nach einem eintägigen MotoGP-Test in Misano.

Für MotoGP-Newcomer KTM ist die historische Rennstrecke in Silverstone Neuland. Testfahrer Mika Kallio, der auf dem Red Bull Ring als Zehnter die Kastanien für die Oberösterreicher aus dem Feuer geholt hatte, ist nicht mehr dabei. Die Stammpiloten Pol Espargaro und Bradley Smith müssen also zeigen, was die orangene RC16 auf einem "unbekannten" Kurs kann.

ServusTV zeigt Training und Rennen wie immer live, die MotoGP beginnt am Sonntag erst um 16:30 Uhr MESZ. Davor geht in der Moto2 das Titelduell zwischen Franco Morbidelli und Tom Lüthi weiter. Der bald 31-jährige Schweizer wird 2018 übrigens nicht bei KTM andocken, sondern MotoGP für zumindest ein Jahr beim Honda-Kundenteam Marc VDS aus Belgien fahren. Dort trifft er ausgerechnet auf seinen jetzigen WM-Konkurrenten Morbidelli. Lüthi ist der erste Schweizer in der Königsklasse seit Eskil Suter 1998 (500 ccm). (APA, 24.8.2017)