Doha/Teheran – Im Zuge seines Konflikts mit einer Koalition aus mehreren Staaten unter Führung Saudi-Arabiens will das Golf-Emirat Katar wieder einen Botschafter nach Teheran schicken. Das teilte am Mittwoch das Außenministerium in Doha mit. Katar hatte seinen Botschafter im Iran vor gut 20 Monaten abgezogen, nachdem auch Saudi-Arabien die diplomatischen Beziehungen zum Iran abgebrochen hatte. Auslöser war damals die Erstürmung der saudischen Vertretung durch Demonstranten nach der Hinrichtung eines prominenten schiitischen Geistlichen in Saudi-Arabien.

Terrorismus-Unterstützung

Anfang Juni jedoch kappten ihrerseits Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten die diplomatischen Beziehungen zu Katar. Die vier Staaten werfen dem Emirat vor, es unterstütze Extremisten und verbünde sich mit dem Iran, Erzfeind Saudi-Arabiens. Nach der Grenzschließung hatte der Iran seinen Luftraum für Transportflüge nach Katar freigegeben und Nahrungsmittel nach Doha geschickt. Das katarische Außenministerium erklärte nun, dass die Chefdiplomaten beider Länder sich bereits ausgetauscht hätten.

Umgekehrte Signale kommen indes aus dem Tschad. Das zentralafrikanische Land will die Beziehungen zu Katar nun ebenfalls abbrechen. Es wirft dem Emirat die Unterstützung von Terroristen im Nachbarstaat Libyen vor.

Allerdings gibt es auch Signale eines leichten Tauwetters. Nach Meldungen aus Teheran wollen der Iran und Saudi-Arabien nach der Pilgerfahrt Hajj im September Diplomaten für gegenseitige Besuche entsenden. (red, 24.8.2017)